Microsoft: Aus "Windows Cloud" wird "Windows Azure" [Update]

Microsoft hat am heutigen Montag auf der Professional Developers Conference 2008 in Los Angeles seine neue Plattform für das Hosting und Management sogenannter Cloud-basierter Dienste vorgestellt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Microsoft hat am heutigen Montag auf der Professional Developers Conference (PDC 2008) in Los Angeles seine neue Plattform für das Hosting und Management sogenannter Cloud-basierter Dienste vorgestellt. Was früher als "Windows Cloud" bezeichnet wurde, soll künftig "Windows Azure" heißen.

Ray Ozzie, Chief Software Architect von Microsoft, beschrieb "Windows Azure" in seiner Keynote als "Wendepunkt für Microsoft". Die neue Plattform, die auf allen Servern gehostet werden soll, die sich in Microsofts weltweitem Netzwerk von Datenzentren befinden, werde die Grundlage für den Wandel von reiner Software hin zu Software plus Service via Internet darstellen. Der Konzern will dazu auch eine Reihe neuer Datenzentren in den USA und Europa bauen oder erweitern.

Vorreiter ist Microsoft beim "Cloud Computing", bei dem der Schwerpunkt der Rechenleistung, der Anwendungsbereitstellung und der Datenspeicherung nicht auf dem Client liegt, sondern bei Servern, die in Grids und großen Serverfarmen organisiert sind, indes nicht: Google, Amazon, IBM oder auch SAP bieten solche Cloud-Services bereits an. Künftig will aber auch Microsoft sämtliche Unternehmens-Software dem Kunden alternativ als Online-Service anbieten.

[Update]:
Ozzie erklärte, dass alle Windows-Azure-basierenden Anwendungen mindestens den gleichzeitigen Ausfall zwei funktionsgleicher Komponenten im Microsoft Datacenter unbeschadet überstehen sollen. Sie entbinden ihren Anbieter also von allen Aufgaben der Kopplung von Backup-Servern und High-Availability-Maßnahmen.

Etwa .NET-Anwendungen, aber auch Programme auf Basis des Eclipse-Frameworks oder PHP-Anwendungen sollen sich einfach für die Publikation unter einer Web-Adresse hochladen lassen. Sie manifestieren sich auf den Servern durch zwei Komponenten: durch die Binaries, wie man sie ähnlich auch lokal aufriefe, und durch eine XML-DAtei mit Metadaten zu den Services, etwa mit dem Domainnamen für deren Aufruf sowie für Geschäftsmodelle. Ein sogenannter Fabric Server interpretiert diese Metadaten und kümmert sich um die Zuordnung zu konkreten Servern bei Microsoft.

Über das reine "Betriebssystem" Windows Azure, das mehr oder weniger die Basisfunktionen liefert, hinaus hat Microsoft zugleich eine Windows Azure Platform geschaffen. Hier finden sich LIVE-Dienste wieder, aber etwa auch Services zur Synchronisation und gemeinsamen Bearbeitung von Dokumenten, fürs Cloud-Computing gedachte .NET-Programme und Funktionen des SQL Servers, etwa für Geschäftsanalytik. Dazu kommen beispielsweise SharePoint-Services und nicht zuletzt Dienste des Microsoft Dynamics CRM. All diese Funktionen sollen über einen eigenen Service Bus integrierbar sein. (pmz)