John Hui übernimmt den Projektorenhersteller InFocus

Für 39 Millionen US-Dollar will die von Großaktionär John Hui kontrollierte Image Holdings Corporation (IHC) den Hersteller von digitalen Projektionssystemen kaufen. Unter dem Dach der Holding soll InFocus eine "marktführende Position" zurückerobern.

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Von
  • Matthias Parbel

Für 39 Millionen US-Dollar will die von Großaktionär John Hui kontrollierte Image Holdings Corporation (IHC) den Hersteller von digitalen Projektionssystemen kaufen. Unter dem Dach der Holding soll InFocus eine "marktführende Position" zurückerobern. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte InFocus einen Umsatzeinbruch von gut 17 Prozent auf rund 256 Millionen US-Dollar erlitten. Gegenüber 2007 konnte der Hersteller seine Nettoverluste zwar senken, in der Bilanz musste InFocus aber dennoch wieder ein Minus von knapp 23 Millionen US-Dollar ausweisen.

Im Vertrauen auf die "wertvolle" Marke InFocus und das etablierte weltweite Netz von Vertriebspartnern will der umtriebige chinesische Geschäftsmann Lap Shun "John" Hui das Unternehmen wieder "zu alter Stärke" zurückführen. Über die IC Acquisition Corporation, ein Tochterunternehmen von IHC, hat Hui ein Angebot zur Übernahme sämtlicher InFocus-Aktien für 0,95 Dollar je Papier unterbreitet. Gegenüber dem Tiefstkurs der Aktie von 0,70 Dollar Anfang April 2009 entspricht dies einem Aufschlag von mehr als 30 Prozent.

Während die Anteilsscheine mittlerweile wieder bei mehr als 0,90 Dollar notieren, sind sie jedoch weit von der Höchstmarke entfernt, die InFocus 2001 – gut ein Jahr nach der Übernahme des Konkurrenten Proxima – bei deutlich über 40 Dollar erreicht hatte. "John Hui versteht die Technologiebranche sehr genau und wird uns bei der Umsetzung der erforderlichen Strategie helfen", formuliert Bob O'Malley, President und CEO von InFocus, die Hoffnungen der Führungsspitze des Herstellers. Als künftig privat geführtes Unternehmen werde InFocus nicht nur von niedrigeren Kosten profitieren, sondern sich auch besser auf die langfristigen Ziele fokussieren können, glaubt O'Malley.

John Hui gehörte schon zu den Gründern des PC-Herstellers eMachines, den er 2004 an Gateway verkaufte. 2006 übernahm er Packard Bell von NEC. Inzwischen gehören alle drei ehemaligen Hui-Marken zum taiwanischen Acer-Konzern, der seit dem vergangenen Jahr eine konsequente Mehr-Marken-Strategie verfolgt. Hui engagiert sich unterdessen mit seinen Weggefährten Chris Chung und Wayne Inouye – beides ehemalige eMachines- beziehungsweise Gateway-Manager – in dem Jungunternehmen Fugoo, das auf die Entwicklung von Internet-fähigen Haushaltsgeräten und Wohnaccessoires fokussiert ist. (map)