Bericht: Infineon will Staatsbürgschaft beantragen

Der Konzern strebt laut einem Zeitungsbericht spätestens im Juli eine Entscheidung über einen Antrag auf eine Staatsbürgschaft über mehrere Hundert Millionen Euro an.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 73 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Der angeschlagene Halbleiterhersteller Infineon will einem Zeitungsbericht zufolge eine Staatsbürgschaft über mehrere Hundert Millionen Euro beantragen. Spätestens im Juli strebe der Münchner Konzern eine Entscheidung über den Antrag an, berichtet die Welt am Sonntag. Ein Infineon-Sprecher äußerte sich am Samstag in München nicht zu dem Bericht.

Das Geld soll demnach aus dem Deutschlandfonds kommen, den die Bundesregierung für Firmen in Not bereitgestellt hat. Damit wolle sich Infineon rechtzeitig absichern, um nicht in eine ähnliche Notlage zu kommen wie die Speicherchiptochter Qimonda, die Anfang des Jahres Insolvenz anmelden musste.

Infineon-Chef Peter Bauer führe bereits seit längerem Gespräche, unter anderem mit Vertretern aus dem Kanzleramt, heißt es in dem Bericht. Für den Antrag auf Staatshilfe lasse der Konzern von der Unternehmensberatung McKinsey ein Konzept ausarbeiten, mit dem Infineon aus der Krise geführt werden soll.

Das Unternehmen steckt in massiven Schwierigkeiten. Unter anderem wegen der desolaten Lage bei Qimonda war im vergangenen Geschäftsjahr ein Verlust von rund 3,1 Milliarden Euro angefallen – bei einem Umsatz von 4,3 Milliarden Euro. Auch das neue Geschäftsjahr begann wegen der Wirtschaftskrise schlecht: Von Oktober bis Dezember fiel ein Minus von mehr als 400 Millionen Euro an. (dpa) / (anw)