Autoren und Verleger beenden Rechtsstreit mit Google über Buch-Suche

Die Authors Guild und die Association of American Publishers haben sich mit Google über die Online-Suche von gedruckten Werken geeinigt. Damit endet eine seit zwei Jahren dauernde juristische Auseinandersetzung.

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Der Internetdienstleister Google hat nach zwei Jahre dauernden Verhandlungen mit der Authors Guild und der Association of American Publishers (AAP) eine Einigung über den Online-Zugang zu urheberrechtlich geschützten Büchern und Texten aus den Sammlungen von US-Bibliotheken über die Google-Buchsuche erzielt. Die Autoren waren im September 2005 mit einer Sammelklage wegen mutmaßlich massenhafter Copyright-Verletzungen gegen die Buchsuche vor Gericht gegangen. Der Verlegerverband folgte im Monat darauf. Die nun erzielte Einigung muss noch vom Bundesgericht des Southern District of New York abgesegnet werden.

Google hat sich zur Zahlung von 125 Millionen US-Dollar bereit erklärt. Mit dem Geld soll ein "Buchrechte-Register" erstellt werden. Außerdem sollen damit Forderungen und Verfahrenskosten der Kläger beglichen werden. Autoren und Verlage sollen darüber hinaus eine Vergütung erhalten sowie die Kontrolle über den Zugang zu ihren Werken. Die Einnahmen aus dem Online-Angebot der Google-Buchsuche sollen mit Hilfe des Registers verteilt werden. Darin werden Informationen über Rechteinhaber gesammelt. Diese sollen selbst entscheiden können, ob sie darin aufgenommen werden wollen oder nicht.

Hochschulen, Universitäten und andere Bildungsorganisationen sollen im Rahmen von Abonnements einen Online-Zugang zu den von Google gescannten Sammlungen erhalten. Die Google-Buchsuche soll auch nicht mehr verlegte Bücher zugänglich machen. Leser in den USA sollen die Werke im Internet finden können und eine Vorschau erhalten. Bibliotheken sollen auf vollständige Exemplare kostenlos zugreifen können. Für Nutzer außerhalb der USA ändert sich bei Googles Buchsuche zunächst nichts, es sei denn, Rechteinhaber genehmigen ausdrücklich die Erweiterung des Angebots auf andere Länder.

Google scannt seit 2004 Bücher aus kooperierenden Bibliotheken und hat seitdem nach eigenen Angaben rund eine Million Bücher online gestellt. Die Autoren und Verleger hatten bemängelt, nicht um ihre Einwilligung gefragt worden zu sein. Außerdem wollten sie gewährleisten, finanziell angemessen entschädigt zu werden. (anw)