Mt. Gox meldet auch in den USA Insolvenz an

Der nächste Schritt im Drama um die zusammengebrochene Bitcoin-Börse Mt. Gox: Nach der Insolvenz-Meldung in Japan reichte die Börse nun auch den Antrag für die USA ein. Damit will sich das Unternehmen vermutlich vor Klagen schützen.

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Die Bitcoin-Börse Mt.Gox hat nun auch in den USA Insolvenz angemeldet. Genau wie bei der vorigen Insolvenzerklärung in Japan teilte die Börse auch in ihrem Antrag an ein US-Gericht mit, dass rund 850.000 Bitcoins verloren gegangen seien. Rund 750.000 Bitcoins davon seien Einlagen der Kunden. Zudem vermisse die Handelsplattform 100.000 eigene Bitcoins.

Ein texanischer Richter gab dem am Sonntag eingereichten Insolvenzantrag von Mt.Gox am Montag (Ortszeit) statt. Als Grund für den Verlust der Bitcoins gab die Börse eine Schwachstelle in Bitcoinsystem an, die offenbar von einer oder mehreren Personen ausgenutzt wurden. Die eingereichte Insolvenz soll die Firma vorerst vor zwei US-Klagen schützen.

Bei dem ersten Verfahren handelt es sich um eine Sammelklage, die ein US-Amerikaner aus Illinois parallel zur Insolvenzmeldung in Japan eingereicht hatte. Das zweite Verfahren ist eine im Mai 2013 eingereichte Klage des Startups Coinlab. Coinlab verklagte Mt. Gox auf 75 Millionen US-Dollar, weil eine geplante Partnerschaft in den USA geplatzt war.

Wie die BBC berichtet, soll am ersten April dann vor dem US-Gericht über eine Verlängerung des Insolvenzschutzes entschieden werden. Das Insolvenzverfahren in Japan läuft bereits. Dort hatte Mt.Gox Ende Februar Insolvenz angemeldet.

Noch am vergangenen Wochenende hatten Hacker das Blog und den Reddit-Account des Mt.Gox.-Chefs Mark Karpeles gekapert und dort ein Zip-Archiv mit zahlreichen, mutmaßlichen internen Dateien und Dokumenten der Börse gepostet. Daraus solle dem Vorwurf der Hacker nach hervorgehen, dass Karpeles ein Betrüger sei. Ob die Dokumente echt sind, ist unklar. In jedem Fall ist auch ein Trojaner in einer Datei des Zip-Archivs versteckt. (Mit Material der dpa) / (axk)