Hightech-Gründerfonds belebt Frühphasen-Investitionen

Mit der Einrichtung des High-Tech Gründerfonds hat die Bundesregierung offenbar erfolgreich gegengesteuert: Seit zwei Jahren steigt die Zahl der neu gegründeten Technologie-Unternehmen in Deutschland wieder.

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Von
  • Heinrich Seeger

Die Zahl der Unternehmensgründungen in Hightech-Branchen in Deutschland ist 2007 zum zweiten Mal in Folge angestiegen, nachdem von 2003 bis 2005 Flaute geherrscht hatte. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) finanzierten seine Mitglieder im vergangenen Jahr 128 neue Unternehmen und damit 88 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Volumen aller Frühphaseninvestitionen (mit "seed" als erster und "start-up" als zweiter Finanzierungsrunde) stieg um rund ein Drittel auf 349,4 Millionen Euro.

Experten sind sich einig, dass die Steigerung zum großen Teil auf die Aktivitäten des High-Tech Gründerfonds (HTGF) zurückzuführen ist, der im vergangenen Jahr 40 neue Unternehmen finanzierte. Zu seinem Portfolio gehören derzeit insgesamt 106 Unternehmen aus den Bereichen Life Science, Informations- und Kommunikationstechnik, Automation/Elektronik, Cleantech und sogenannte "Enabling Technologies". Zu den Investoren des mit 272 Millionen Euro ausgestatteten Fonds mit Sitz in Bonn zählen, neben dem federführenden Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, die KfW Mittelstandsbank, Bosch, Siemens, BASF, die Telekom (T-Ventures), Daimler und Zeiss.

"Der High-Tech Gründerfonds hat die Seed-Phase sehr stark belebt", bestätigt Heiko Milde, Geschäftsführer der VC-Gesellschaft MAZ Level One GmbH. Der Grund: "Viele private Investoren scheuen noch immer die Seed-Phase, möchten aber gerne in Hightech-Startups investieren. Ohne die Unterstützung des Fonds würden viele dieser attraktiven Startups vermutlich gar nicht existieren." Milde bezeichnet den HTGF deshalb als "Deal Flow Generator".

37 seiner 106 Portfolio-Unternehmen haben laut HGTF nach der Seed- bereits die Startup-Finanzierungsrunde hinter sich gebracht. Dabei akquirierten sie insgesamt 52,9 Millionen Euro. "Damit können wir als Auslöser für die Mobilisierung einer beträchtlichen Menge privaten Kapitals gelten", sagte HTGF-Geschäftsführer Michael Brandkamp auf dem "Family Day" des Fonds in der vergangenen Woche. (Heinrich Seeger) / (sma)