Was sich mit Git 2.0 ändert

Knapp einem Monat nach dem Erscheinen von Git 1.9 folgt nun schon bald die Version 2.0 des verteilten Versionskontrollsystems. Darauf deuten die jetzt veröffentlichten Release Notes hin.

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Von
  • Alexander Neumann

Das von Linus Torvalds begonnene und mittlerweile von dem Google-Angestellten Junio Hamano geführte Git-Projekt steht offenbar unmittelbar davor, in Version 2.0 zu erscheinen. Die Release Notes liegen bereits vor, die Website und die Downloads sind allerdings bislang noch nicht so weit. Vor wenigen Tagen noch hatte Hamano über Google+ gefragt, ob das nun "angekündigte" Git 2.0 als Git 1.10 über die Ziellinie laufen solle.

Als womöglich auffälligste Neuerung haben die Entwickler der ungemein populären verteilten Versionskontrolle mit Git 2.0 die Semantik beim "git-push"-Befehl geändert. Als Standardeinstellung ist nun "simple mode" gesetzt und nicht mehr "matching". Über den neuen Modus werden nur noch der derzeit aktuelle Branch und nicht mehr alle Entwicklungszweige ins Repository eingespielt. Die neue Einstellung lässt sich aber über "push.default" auf den alten Stand bringen.

Ebenfalls neu ist, dass die Befehle "git add <path>" und "git add -A <path>" nun die gleiche Bedeutung haben. Werden "git add -u" und "git add -A" ohne pathspec, einem Pattern zum Definieren der Pfade, verwendet, handelt es sich dabei fortan um eine über den gesamten Verzweigungsbaum erstreckende Operation. Einige Commit-Befehle wie "pull" und "rebase" wurden um die Möglichkeit ergänzt, auf der Kommandozeile über "--gpg-sign" eine GPG-Signatur bei den Commits mitzugeben.

Andere Punkte wurden wiederum entfernt, etwa die Konfigurationsvariable "core.statinfo" und die "-q"-Option bei "git diff-files". Einige der Änderungen haben Auswirkungen auf die Rückwärtskompatibilität mit den vorhergehenden Git-Releases, weswegen sich Entwickler die in den Release Notes geschilderten Änderungen genauer anschauen sollten.

Die Arbeiten an Git hatten 2005 begonnen, als Torvalds nach einer Alternative für das bis dahin bei der Linux-Entwicklung verwendete BitKeeper suchte. Zur gleichen Zeit entstanden auch andere verteilte Versionskontrollsysteme wie Mercurial und Bazaar, die in der Folge mit Git um die Gunst der Entwicklungsprojekte buhlten. Durch den Erfolg der 2008 gegründeten Git-basierten Hosting-Plattform GitHub, die das System um Kollaborationswerkzeuge erweitert, hat Git in den vergangenen Jahren den vermutlich größten Zuspruch erfahren. (ane)