AMD sucht Partner für Dresdner Fab

Um die Kapazität der Dresdner Fab 30 auszulasten, sucht AMD nach einem potenziellen Partner.

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Um die Kapazität der nagelneuen Dresdner Fab 30 auszulasten, sucht AMD schon jetzt nach einem potenziellen Partner. Dem Wall Street Journal bestätigte AMDs Finanzchef Fran Barton, dass man derzeit die Produktionskapazität analysiere. Laut Barton wäre es gut, schon heute einen Partner in der Hinterhand zu haben, falls Defizite in der Auslastung des 1,9 Milliarden Dollar teuren Dresdner Werks abzusehen seien.

Als wahrscheinlichster Partner für die Fertigung in Dresden gilt Motorola. Das Wall Street Journal berichtet, Motorola plane in den kommenden Jahren die Auslagerung der Hälfte seiner Halbleiterproduktion. Bereits beim Aufbau der Kupfer-Prozesstechnik der Fab 30 arbeiteten AMD und Motorola zusammen. Zudem hat Motorola bereits ein eigenes Standbein in Dresden: Gemeinsam mit der Siemens-Halbleitersparte Infineon beschäftigt man dort 2500 Mitarbeiter, die Speicher-Chips herstellen und eine Fertigungslinie für 300-mm-Wafer aufbauen.

Fran Barton betonte gegenüber dem Wall Street Journal, dass AMD völlig hinter dem Standort Dresden stehe. Dort arbeiten zur Zeit etwa 800 Firmenangehörige, doch man sucht ständig neue Mitarbeiter. Auch für das im Aufbau befindliche Dresden Design Center schreibt AMD im Internet Stellen aus. In einigen Jahren sollen dort 200 Mitarbeiter Kommunikationschips entwickeln.

AMD musste im zweiten Quartal 1999 Verluste in Höhe von 162 Millionen Dollar hinnehmen. Trotz großer Hoffungen auf den neuen K7-"Athlon"-Prozessor ist derzeit Sparen angesagt, denn auch die neue CPU wird unter erheblichem Preisdruck stehen. Selbst bei gutem Verkaufsstart bleibt fraglich, wie schnell das ganz auf die Kupfertechnik des Athlon ausgerichtete Werk in Dresden ausgelastet ist: Die geplante Kapazität beträgt etwa 20 Millionen Chips jährlich, das entspricht etwa dem Produktionsvolumen des Hauptwerks in Austin. Dort ist die Auslastungsgrenze zur Zeit aber noch nicht erreicht. (ciw)