Betreiber des Torrent-Trackers Pirate Bay legen Berufung ein

Die vier Männer, die zu Haftstrafen und Schadensersatz verurteilt wurden, haben Berufung gegen das Urteil wegen Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung eingelegt. Sie rufen Sympathisanten dazu auf, sich an der Europawahl im Juni zu beteiligen.

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Die vier Männer, die als Betreiber des Torrent-Trackers The Pirate Bay vergangene Woche zu Haftstrafen und Schadensersatz verurteilt wurden, haben wie angekündigt Berufung eingelegt. Das teilen sie in ihrem Weblog mit. Das Urteil sei nichts weiter als eine Schwelle auf der Datenautobahn. Die Pirate-Bay-Macher gehen davon aus, dass der weitere Prozess noch einmal zwei bis drei Jahre dauern werde. In dieser Zeit würden sie ihre Website weiter betreiben, dazu seien sie nun mehr als zuvor entschlossen.

Die Männer im Alter von 24 bis 48 Jahren waren am Freitag von einem Gericht in Stockholm jeweils zu einem Jahr Haft und Schadensersatz in Höhe von insgesamt 2,75 Millionen Euro verurteilt worden, da sie schwere Urheberrechtsverletzungen begünstigt hätten. Die Pirate-Bay-Macher bitten die Nutzer nun, kein Geld zu sammeln. Sie benötigten es nicht, da sie keine Strafen bezahlen würden. Stattdessen sollte die Nutzer mehr Torrents bereitstellen, ihre Solidarität mit dem Kauf eines T-Shirts bekunden, Lobbyarbeit betreiben und sich weiter vernetzen

Außerdem enthält der Blog-Eintrag einen Aufruf dazu, sich Anfang Juni an der Wahl zum Europäischen Parlament zu beteiligen. Dabei verweisen sie auf ein Interview mit Rickard Falkvinge, dem Vorsitzenden der schwedischen Piratenpartei. Diese gründet sich auf die drei Ziele Reform des Urheberrechts, Vorgehen gegen das bestehende Patentsystem und der Schutz der Privatsphäre der Bürger.

Die Piratenpartei zählte in den neun Stunden nach dem Urteilsspruch am Freitag nach eigenen Angaben 1500 neue Mitglieder. Während einer Demonstration für Pirate Bay am Samstag in Stockholm haben Sprecher die Kandidatur der Partei für die Europawahl bekannt gegeben. Ihr werden nach Umfragen Chancen auf einen Sitz im EU-Parlament mit mehr als vier Prozent der Stimmen in dem skandinavischen Land eingeräumt.

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(anw)