Bill Gates: Microsoft war an WhatsApp interessiert

Der Microsoft-Mitgründer äußert sich in einem Interview zu der Übernahme von WhatsApp durch Facebook. Auch gab er zum Whistleblower Edward Snowden einen Kommentar ab: Er sei für ihn kein Held.

vorlesen Druckansicht 151 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Microsoft war wie Google an WhatsApp interessiert, bevor der Messenger-Dienst von Facebook übernommen wurde. Das sagte Microsoft-Mitgründer Bill Gates in einem Interview mit dem Musikmagazin Rolling Stone. Fraglich sei aber, ob sein Unternehmen so wie Facebook 19 Milliarden US-Dollar bezahlt hätte. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg könne 19 Milliarden ausgeben für etwas, das im Grunde kein Ertragsmodell hat.

Auch wenn der Preis für WhatsApp höher sei als erwartet denkt Gates, Zuckerbergs Aggressivität sei schlau. Es sei deutlich geworden, dass die Nutzerbasis sehr wertvoll sei. Auch handele es sich bei WhatsApp um Software, und die sei auf andere Bereiche ausweitbar. Die Nutzer könnten sich nicht nur Texte zusenden, sondern auch Fotos. Denkbar sei, dass sie sich auch Dokumente zuschickten und miteinander spielen. Im Gegensatz zu ihm selbst, der eher Programmierer sei, trete Zuckerberg eher als ein Produktmanager auf, sagte Gates.

Für den NSA-Enthüller Edward Snowden, der in der Internet oft als Held gefeiert wird, hat Gates nur wenig Bewunderung übrig. "Ich denke, er hat das Gesetz gebrochen, also würde ich ihn mit Sicherheit nicht als Helden bezeichnen." Viel Anerkennung werde er dem ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter nicht zollen. Hätte Snowden die Dinge wirklich verbessern wollen, wäre er vorsichtiger mit seinen Enthüllungen zur massenhaften Spionage der Geheimdienste umgegangen, sagte Gates.

Die Regierung habe die Möglichkeiten für diese von Snowden aufgedeckte Überwachung. Es müsse darüber diskutiert werden, unter welchen Bedingungen ihr die Überwachung erlaubt sein dürfe. Diskutiert werden müsse auch über den Datenschutz allgemein. Es sei lange her, dass ein Mensch keine Spuren seiner Aktivitäten hinterlassen habe. Das geschehe heutzutage beispielsweise mit jeder gewählten Telefonnummer und mit jeder Kreditkarten-Zahlung. Für den Umgang mit solchen Daten seien konkrete Regeln nötig. (anw)