NetApp bringt Beschleunigermodul als Übergangslösung zur SSD

Der Hersteller von Speichersystemen hält den Einsatz von Solid State Disks noch nicht für angesagt. "Performance Acceleration"-Module und überarbeitete Modelle der FAS-Serie sollen Anwendern aber schon heute Geschwindigkeitsvorteile bescheren.

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Robert Hasenstab, Product Marketing Manager, NetApp

Solid State Disks (SSD) bieten im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten klare Vorteile: deutlich höhere Leistung bei Lesezugriffen, geringere Leistungsaufnahme und erhöhte Zuverlässigkeit, da sie keine mechanisch beanspruchten Teile enthalten. Trotz inzwischen angekündigter Modelle mit 256 GByte liegen Festplatten in puncto Preis und Kapazität allerdings noch immer um mehr als eine Nasenlänge voraus. Aus diesem Grund verzichtet Speichersystemehersteller NetApp auch vorläufig noch auf den Einsatz von SSDs in seinen Produkten – anders als beispielsweise Konkurrent EMC, der bereits entsprechende Ankündigungen gemacht hat.

Um speziell Anwender aus dem Bereich High Performance Computing (HPC) aber schon heute einen Leistungsschub für die Storage-Systeme bieten zu können, hat NetApp seine FAS-Produktfamilie um die neuen Modelle 3140 und 3170 ergänzt. Zu Preisen ab 70.000 US-Dollar lösen die neuen Systeme die bisherigen FAS3020, -3040 und -3070 ab. Der Einsatz eines neuen Storage-Controllers erlaubt nun eine Skalierung der maximalen Kapazität bis zu 840 TByte (vorher 504 TByte). Außerdem verfügen die neuen Systeme über einen zweiten Steckplatz für einen weiteren Controller, sodass Dual-Controller-Konfigurationen im gleichen Chassis möglich werden.

Performance Acceleration Modul

Die gleichen Neuerungen haben auch bei der V-Serie Einzug gehalten, die zu Preisen ab 56.000 US-Dollar angeboten wird und nun nicht mehr nur Fremdsysteme virtualisiert, sondern auch die Einbindung von NetApp-Speichern erlaubt. Zur Bewältigung von Spitzenanforderungen an die Auslastung der Storage-Systeme hat der Hersteller sogenannte Performance Acceleration Moduls (PAM) entwickelt, die wahlweise mit 16 bis maximal 80 GByte Flash-Speicher bestückt sind und in alle Geräte ab der Serie 3000 integriert werden können.

"Bei den PAMs handelt es sich um eine physikalische Erweiterung des standardmäßigen Cache in den Storage-Systemen", erläutert Robert Hasenstab, Product Marketing Manager bei NetApp. Über die zugehörige Software lässt sich der Cache des PAM jedoch gezielt konfigurieren und beispielsweise nur für ausgewählte spezifische Daten nutzen. Typische Leistungsengpässe, etwa zu Spitzenbelastungszeiten wie sie Telekommunikationsanbieter während der allmonatlichen Rechnungsstellung haben, können über die PAMs gezielt ausgeglichen werden. Für diesen Einsatzzweck sind prinzipiell auch SSDs geeignet, "diese sind heute aber noch zu teuer", ergänzt Hasenstab.

Für ein PAM mit 16 GByte Cache verlangt NetApp rund 15.000 US-Dollar – pro Speichersystem kann auf bis zu 80 GByte aufgerüstet werden. Die zugehörige Software schlägt mit weiteren 20.000 US-Dollar zu Buche. Unabhängig von der Zahl der PAMs wird pro Storage-Array aber nur eine Lizenz benötigt. (map)