Sun überrascht mit MySQL 5.4

Während die Arbeit an Version 6 langsam vorankommt, hat Sun überraschend MySQL 5.4 eingeschoben. Es enthält vor allem die von Google entwickelten Patches zur Beschleunigung von InnoDB-Anwendungen.

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Von
  • Christian Kirsch

Eigentlich gilt die 5er-Version von MySQL als abgeschlossen, als nächstes sollte es mit 6.0 weitergehen. Jetzt hat Sun, die gerade einer Übernahme durch Oracle zugestimmt hat, auf der MySQL User Conference überraschend MySQL 5.4 vorgestellt, das im Wesentlichen Patches von Google enthält. Sie sollen die freie Datenbank vor allem in den Fällen beschleunigen, in denen das transaktionsfähige InnoDB-Backend zum Einsatz kommt.

Preview-Versionen von MySQL 5.4 für 64-Bit-Linux und Solaris stehen online bereit, dort gibt es ebenfalls den Quellcode. Durch die Google-Patches soll sich vor allem die Skalierbarkeit von InnoDB-Anwendungen verbessert haben. Durch atomare Instruktionen anstelle von Mutexes sollen Read-Write-Locks schneller geworden sein. Konkurrierende Threads können jetzt ohne Locks synchronisiert werden. Der Performance-Gewinn durch diese Änderungen hängt von der Anzahl Threads ab: Bei 256 seien bis zu 15 Prozent mehr Tempo möglich. Liefen jedoch nur etwa zwei Threads pro CPU beziehungsweise Core, könne der Durchsatz sogar geringfügig sinken.

Testergebnisse auf einer UltraSparc-Maschine zeigten signifikante Verbesserungen gegenüber MySQL 5.1 ab circa 32 virtuellen CPUs. Auf einer Sun Fire mit Nehalem-CPU zeigte sich MySQL 5.4 bei Lese-Schreib-Operationen ab etwa 16 Threads deutlich überlegen.

Weitere Änderungen gibt es bei Überwachungs- und Statusinformationen. So ist in MySQL 5.4 auf Solaris, Mac OS X und FreeBSD Unterstützung für DTrace aktiviert. Die Ausgabe von SHOW ENGINE INNODB STATUS liefert durch von Google übernommene Patches mehr Informationen. Eine vollständige Liste der Änderungen ist auf der MySQL-Website erhältlich. (ck)