Etliche Neuerungen in Python 3.4

Rund anderthalb Jahre nach der Freigabe von Python 3.3 erscheint nun ein größeres neues Release der Programmiersprache, das Features wie Aufzählungstypen, asynchrone Werkzeuge und einen Bootstrapping-Mechanismus für den Paket-Manager pip umfasst.

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Von
  • Alexander Neumann

Eine öffentliche Ankündigung fehlt derzeit noch, aber Python 3.4 ist nun offenbar fertig. Denn die Entwickler haben die Downloads für die nächste größere Version der Programmiersprache schon bereitgestellt. Das neue Release enthält keine neue Sprachsyntax, dafür aber einige neue Features, Bibliotheken sowie etliche Überarbeitungen und Erweiterungen.

Schon länger wünschten sich Python-Entwickler Aufzählungstypen, die andere Programmiersprachen wie Ada, Haskell, C/C++, C# und Java schon einige Zeit unterstützen. Bei den nun in Python 3.4 zu findenden Enums handelt es sich um Datentypen, bei denen jeder mögliche Wert als symbolische Konstante definiert ist. Frühere Versuche zur Standard-Implementierung von Aufzählungstypen in Python waren gescheitert.

Eine weitere wichtige Entwicklung ist ein neues Modul für asynchrones I/O ("asyncio"). Bei seiner Entwicklung sind die Erfahrungen der Python-Projekte Twisted, gevent und Stackless Python eingeflossen. Es ist für den Netzwerkeinsatz gedacht, und die Asynchronität wird nicht mit Callbacks, sondern über Coroutinen und "yield from"-Ausdrücke implementiert.

Hervorzuheben sind außerdem ein Bootstrapping-Mechanismus für den Paket-Manager pip, das pathlib-Modul zur besseren Darstellung und Manipulierung von Datei- und Verzeichnispfade in einer objektorientierten Syntax und Mechanismen in der Standard-Bibliothek für das Dispatching von Funktionen. Außerdem gibt es nun ein Modul für statistische Funktionen ("statistics") und mit tracemalloc ein Debugging-Werkzeug für die Ablaufverfolgung von Speicherblöcken, die sich Python zuweisen lassen.

Spätestens der Moment, als für Googles Platform as a Service (PaaS) App Engine noch vor allen anderen Programmiersprachen Python gewählt wurde, gilt als der Durchbruch der Sprache. In einigen Rankings nimmt Python mittlerweile sogar schon die vierte Position ein. Dass die Sprache einen äußerst hohen Reifegrad besitzt, hatte darüber hinaus eine Studie des IT-Dienstleisters Coverity im Herbst 2013 herausgestellt. Für die hohe Qualität von Python sprach, dass die zugrunde liegende Software durchschnittlich nur 0,005 Fehler pro 1000 Codezeilen enthalte.

[Update] Eine frühere Version des Artikels erhielt Ungenauigkeiten und Fehler bei der Erklärung der neuen Features. [Update]

Siehe dazu auch:

  • Python im heise Software-Verzeichnis