DB2 spricht Oracle

Mit weitgehender Kompatibilität zu Oracle will IBMs neue DB2-Version dem Konkurrenten Kunden abspenstig machen.

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Von
  • Christian Kirsch

IBMs DB2-Datenbank kann mit der heute angekündigten Version 9.7 (Codename Cobra) SQL-Dialekte anderer Hersteller verarbeiten. Ohne dass der Hersteller das ausdrücklich sagt, dürfte damit insbesondere Oracles PL/SQL gemeint sein. IBM verrät bislang kaum Details, aus anderen Quellen kann man aber schließen, dass die Unterstützung der Funktionen des Konkurrenten recht weit geht: Datenbankschemata sollen sich automatisch von Oracle in DB2 übernehmen lassen, was für Erweiterungen des DB2-eigenen Typsystems spricht. Angeblich enthält die Software auch Unterstützung für SQL-Packages sowie für die von Oracle mitgelieferten internen Pakete, die unter anderem für Administrationsaufgaben zum Einsatz kommen.

Den Schwerpunkt legt die Ankündigung jedoch auf Einsparungen, die mit der neuen Datenbankversion möglich seien. So könne sie erstmals Reports für relationale und XML-Daten erstellen. Dem Vernehmen nach sollen die Komprimierungsalgorithmen weiter verbessert worden sein und jetzt auch auf temporären Tabellen arbeiten. Dadurch ließen sich der Plattenplatz und die Betriebskosten für Storage-Systeme reduzieren.

Beteiligt an der Entwicklung war auch die US-Firma EnterpriseDB, bislang vor allem durch ihre Anpassungen der freien Datenbank PostgreSQL bekannt. Nach eigenem Bekunden ist ihre PostgreSQL-Variante weitgehend kompatibel zu Oracle.

Erscheinen soll DB2 9.7 im Juni. Interessenten können jetzt schon mit der Software experimentieren, wenn sie sich für das Early Access Program anmelden. (ck)