Das Ende des Call-by-Call?
Die Telekom will Gesprächsgebühren anderer Anbieter nur noch in ihrer Rechnung auflisten und nicht mehr einziehen.
Die Telekom plant, vom 1. April an die Gesprächsgebühren anderer Anbieter nur noch in ihrer Rechnung aufzulisten und nicht mehr einzuziehen. Die entsprechenden Beträge müssten die Kunden dann selbst auf die einzelnen Konten der unterschiedlichen Telefongesellschaften überweisen.
"Unsere Call-Center müssen zunehmend Nachfragen zu den Rechnungsbeträgen unserer Konkurrenten beantworten. Dadurch sind unsere eigenen Call-Center überlastet, und das führt zu Image-Schäden für uns", sagte Telekom- Sprecher Ulrich Lissek der Wirtschaftsnachrichten-Agentur dpa-AFX am Donnerstag.
Zwischen 25 und 30 Prozent aller Anrufe in den Call-Centern bezögen sich auf Gespräche, die die Kunden mit Telekom-Konkurrenten geführt hätten, sagte Lissek, das verstopfe die Leitungen, die Kosten liefen aus dem Ruder. Die Höhe der Zusatzkosten wollte Lissek allerdings nicht benennen.
Der Telefonverband VATM, in dem rund 40 Wettbewerber der Deutschen Telekom organisiert sind, bezeichnete den Beschluss der Telekom als "Tod des Call by Call". Nach Angaben des Verbandes kassiert die Telekom zur Zeit monatlich durchschnittlich 8 Mark fĂĽr ihre privaten Konkurrenten mit ein. FĂĽr dieses Inkasso berechnet das Unternehmen bislang 4,5 Prozent des Umsatzes und 0,7 Pfennig je Rechnungszeile. (fm)