Android Wear: Google startet Wearable-Betriebssystem

Google will bei den boomenden Wearables mitmischen - und veröffentlicht eine auf kleine Displays optimierte Android-Variante. Entwickler können bereits eine Vorab-Version des SDK herunterladen.

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Von
  • Jan-Keno Janssen

So soll Android Wear auf der runden Motorola-Smartwatch Moto 360 aussehen.

(Bild: Google)

Google hat am heutigen Dienstag überraschend ein Betriebssystem für Wearables wie zum Beispiel Smartwatches veröffentlicht: "Android Wear" heißt die auf kleine Displays optimierte Android-Variante. Wear lässt sich zwar auch per Touchscreen bedienen, laut Google soll der Fokus aber auf Sprachbefehlen liegen.

Dass Google bei der Wear-Benutzeroberfläche aus seinem Glass-Erfahrungsschatz plündert, ist unübersehbar: Auch bei Glass dienen Tipp- und Wischbewegungen auf dem Brillenbügel lediglich dazu, Informationskarten hin- und herzuschieben, komplexere Interaktionen ("Wie hoch ist der Berliner Fernsehturm?") funktionieren ausschließlich per Sprache. Das ist bei Wearables sinnvoll: Touchscreen-Tastaturen auf Minidisplays haben nicht nur ein extremes Frustrationspotenzial, sondern halten auch auf – Sprachbefehle kann man dagegen auch beim Gehen oder Radfahren geben.

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In Wear kommen natürlich auch die von Android-Smartphones bekannten Google-Now-Cards zum Einsatz, die den Benutzer unaufgefordert mit womöglich gerade brauchbaren Informationen versorgen: Zum Beispiel mit dem Kinoprogramm, wenn man an einem Lichtspielhaus vorbeiläuft. Außerdem seien künftige Wear-Geräte der Schlüssel zur "Multiscreen-Welt", wirbt Google: Mit ihnen soll man zum Beispiel den Videoplayer auf dem großen TV-Display oder den Musikplayer auf dem Smartphone steuern.

Im Wear-Ankündigungsvideo sind ausschließlich Smartwatches zu sehen, offenbar will sich Google aber nicht auf Uhren beschränken: Auf der Wear-Website ist von "kleinen Geräten, die man Körper trägt" und von "Hilfsmitteln fürs Fitbleiben" die Rede – offenbar hat man also auch die zurzeit sehr erfolgreichen Aktivitätstracker im Auge.

Das SDK kann man im Rahmen einer "Developer Preview" bereits herunterladen. Neben einem Wear-System-Image gibt es einen Wear-Emulator sowie eine "normale" Android-App, die man benötigt, um Smartphone-Notifications in Android Wear anzuzeigen. Google bietet zwei Wear-Benutzeroberflächen an: Eine für quadratische Kleinstdisplays und eine für runde.

LG und Motorola haben bereits Smartwatches mit Android Wear angekündigt.

(jkj)