OSBH: Maker retten die Bienen

Die Open-Source-Initiative OSBH kümmert sich um den Erhalt der Bienenpopulation. Ziel des Projekts ist die Neuansiedlung von Bienenvölkern, sowie neue Erkenntnisse über das weltweite Bienensterben.

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Von
  • Olaf Göllner

Die quelloffenen Bienenstöcke sind für optimale Lebensbedingungen ihrer Bewohner optimiert.

Die Open-Source-Beehives-Initiative (OSBH) besteht aus Ökologen, Imkern, Ingenieuren und Open-Source-Enthusiasten und möchte dem weltweiten Bienensterben (Colony Collapse Disorder) Einhalt gebieten. Mit Hilfe einer speziellen Sensor-Hardware lassen sich zwei eigens entwickelte Bienenstöcke und die Bienenaktivität überwachen. Die so gesammelten Daten sollen dann Rückschlüsse über das Bienensterben liefern.

Für den Erfolg der Initiative haben sich diverse Open-Source-Projekte unter dem Dach von OpensourceBeehives.net zusammengeschlossen. Der Plan ist, die Hardware beständig durch neue Projekte und Sensoren zu erweitern und zu verbessern. Die Einsendung von Beiträgen und Projekten von Makern und Hackerspaces ist ausdrücklich erwünscht.

Die Smart-Citizen-Sensorplattform sammelt Daten über Vitalfunktionen der Bienen und Umwelteinflüsse.

Das Smart-Citizen-Kit (SCK) ist eine Open-Source-Plattform für die Analyse von Massendaten, mit der man ursprünglich die Umweltverschmutzung und Lärmbelästigung in Großstädten erfassen sollte. Mit der Plattform kann man allerdings auch Bienenstöcken überwachen. Die Arduino-kompatible Hardware nutzt unterschiedliche Sensoren zur Messung der Luftzusammensetzung (etwa der Gehalt an Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid), Innen- und Außentemperatur des Bienenstocks, Lichtintensität, Lärmbelastung und Feuchtigkeit, sowie die Flugaktivität der Arbeiterinnen. Über ein WLAN-Modul landen die Daten zur Auswertung im Internet. Die Grundlagen für die Sensor-Plattform hat das FabLab Barcelona entwickelt.

Der Erlös der Indiegogo-Kampagne fließt in die Weiterentwicklung der Open-Source-Sensor-Plattform. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann für 40 US-Dollar die Initiative mit dem Kauf von Fair-Trade-Honig und Bienenwachs-Lippenbalsam unterstützen. Interessierte Nichtimker haben die Möglichkeit, für 180 US-Dollar einen Bienenpatenschaft zu übernehmen. Die OSBH-Kampagne läuft noch bis zum 10. April.

Das Hauptsymptom des Bienensterbens sind Bienenstöcke mit wenig oder gar keinen erwachsenen Bienen. Häufig wird in diesem Zusammenhang die Varroamilbe angetroffen. Der Parasit gilt als bedeutsamster Bienenschädling weltweit. Laut Time Magazine sind seit dem Jahr 2006 schätzungsweise zehn Millionen Bienenstöcke von der Colony Collapse Disorder betroffen. Die Anzahl der Bienenvölker ist alleine in den USA auf 2,5 Millionen zurückgegangen. Neben den ökologischen Folgen sind auch die Auswirkungen auf die Agrarwirtschaft gravierend. (ogo)