Startschuss für DNS-Server BIND 10

Das Internet Systems Consortium hat die Arbeit am Nameserver BIND 10 gestartet, den die Organisation vollständig neu entwickeln will. Die deutsche Domain-Registrierungsstelle DENIC unterstützt das Open-Source-Projekt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 124 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Reiko Kaps

Die deutsche Registrierungsstelle für .de-Domains DENIC wird sich an der Neuentwicklung des Nameservers BIND 10 beteiligen, die das Internet Systems Consortium (ISC) gestartet hat. BIND 10 soll die Vorversion 9 ablösen, die seit 1998 durch das ISC entwickelt wird und laut DENIC die meist genutzte DNS-Serversoftware im Internet ist.

Das ISC will die Serversoftware für das Domain Name System vollständig neu entwickeln: BIND 10 soll aktuelle Sicherheitstechniken wie DNSSEC enthalten und als modulares System entwickelt werden, das sowohl als einfacher Resolver in kleinen LANs als auch als vollwertiger Authoritative-Server für Toplevel-Domains arbeiten kann. Erweiterungen wie ein SQL-Datenbankserver sollen sich über Module einbauen lassen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklung liegt auf der Robustheit der Software. BIND 10 soll bei unerwarteten Fehlern nicht mehr grundsätzlich seinen Betrieb einstellen, sondern nur noch in Ausnahmefällen oder bei möglichen Sicherheitsproblemen. BIND 10 soll außerdem neue Möglichkeiten enthalten, Backend-System für die Überwachung und Einrichtung von Netzen beispielsweise per DHCP anzubinden.

Laut DENIC ist die Entwicklungsphase für die Open-Source-Software auf bis zu fünf Jahre ausgelegt. Neben der deutschen Registrierungsstelle beteiligen sich auch die Registries von Frankreich (AFNIC), Kanada (CIRA), Japan (JPRS), Großbritannien (Nominet) und den Niederlanden (SIDN) an der BIND-10-Entwicklung, die die Sponsoren über ein Komitee überwachen. (rek)