Frankreich: Provider Orange gibt alle Daten an Geheimdienst

Aus neuen Dokumenten von Edward Snowden geht hervor, dass ein großer französischer Provider – offenbar Orange – alle Daten im eigenen System an den Geheimdienst DGSE weitergibt. Von dort gelangen sie dann wohl zu NSA, GCHQ und Co.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 71 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.

(Bild: Tricolore: zigazou76, CC-BY-2.0 )

Der französische Provider Orange kooperiert eng mit dem französischen Geheimdienst DGSE und gewährt ihm – und damit mutmaßlich auch der NSA und dem GCHQ – einen umfassenden Zugriff auf Nutzerdaten im eigenen System. Das schließt die französische Tageszeitung Le Monde aus neuen Dokumenten des Edward Snowden, in denen die Kooperation beschrieben werde. Damit wird auch das umfassende Überwachungssystem Frankreichs näher erläutert. Zwar werde der Name des hilfreichen Telecom-Providers nicht genannt, aber auf Basis der Beschreibungen könne es sich nur um Orange handeln, schreibt die Zeitung.

Für Orange sei es dabei von Vorteil, dass dort davon ausgegangen werde, die rechtliche Erlaubnis zu haben, um auf die Daten der Nutzer zugreifen zu können. Obwohl der französische Staat mit 27 Prozent Anteil inzwischen nur noch Minderheitseigner des Providers ist, agiere Orange in dieser Beziehung aber, als wäre er immer noch in Staatsbesitz. Außerdem kooperiere Orange auch bei kryptographischer Forschung mit dem DGSE. Das alles findet sich demnach in einem Dokument des britischen Geheimdienstes GCHQ, was eine eine Zusammenarbeit zumindest nahelegt. (mho)