Schnellere Replikation und NoSQL in freier Datenbank MariaDB 10

Der MySQL-Clone entfernt sich mit der jetzt veröffentlichten Version deutlich vom Vorbild. Multi-Master-Replikation und eine integrierte Engine zum Anbinden anderer Datenbanken gehören zu den wichtigsten Neuerungen.

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Von
  • Christian Kirsch

Schon mit der Versionsnummer will sich MariaDB offensichtlich deutlich von seinem Ahnherrn MySQL abheben: Die Entwickler haben jetzt Version 10 der freien relationalen Datenbank veröffentlicht, während das Vorbild noch im 5er-Bereich liegt. Unter der Haube unterscheidet sich MariaDB durch verbesserte Replikation und NoSQL-Funktionen sowie die Anbindung anderer Datenbanken vom Vorbild. Erstmals ist es nicht mehr komplett kompatibel zu MySQL.

Durch eine Multi-Thread-Implementierung soll das parallele Verteilen von Änderungen auf mehrere Slaves möglich sein und bis zu zehnmal schneller stattfinden. Außerdem lassen sich bei MariaDB 10 mehrere Master-Knoten zum Schreiben auf einen Slave konfigurieren. Das vermeide Extract-Transform-Load-Prozesse beim Laden von Data Warehouses.

Mit der neuen Storage Engine Connect lassen sich nahezu beliebige andere Datenquellen an MariaDB anbinden. Dazu gehören lokale Dateien unter anderem in den Formaten CSV, XML, INI ebenso wie andere Datenbanken, mit denen Connect per ODBC-Treiber spricht. Der iX-Artikel "Mit fremden Federn schmücken" beschäftigt sich ausführlich mit der neuen Storage Engine.

Sogenannte dynamic columns nehmen in MariaDB beliebige Daten auf. Diese an NoSQL-Datenbanken angelehnte Funktion gibt es schon länger, Version 10 bringt jedoch einige Verbesserungen. So lassen sich für die einzelnen Komponenten dieser Spalten Namen vergeben, man kann auf das Vorhandensein von Namen prüfen und den Inhalt mit COLUMN_JSON als JSON-Objekt ausgeben. Wer eine echte NoSQL-Datenbank benötigt, kann Apaches Cassandra mit MariaDB koppeln. Zum automatischen Verteilen großer Datenbestände über mehrere Rechner (Sharding) steht die transaktionsfähige Storage Engine Spider zur Verfügung.

Quellcode und Installationspakete von MariaDB stehen auf der Download-Seite des Projekts zur Verfügung. (ck)