Sony entwickelt audiophile Blu-spec CD
Nachdem SACD und DVD-Audio sich nicht durchsetzen konnten, nimmt Sony einen neuen Anlauf, die Audio-CD zu verbessern und lässt die Blu-spec CD auf Blu-ray-Maschinen mastern.
Sony Music Japan will im Land der aufgehenden Sonne noch bis Weihnachten 60 so genannte Blu-spec CDs auf den Markt bringen. Die Blu-spec CD gehorcht dem Red-Book-Standard normaler Audio-CDs und lässt sich auf jedem handelsüblichen CD-Spieler abspielen. Zum Mastern der Pressvorlage verwenden die Japaner jedoch eine Mastering-Maschine für Blu-ray Discs. Da dessen Laser mit einer kürzeren Wellenlänge arbeitet als Laser gewöhnlicher CD-Mastering-Maschinen, können die Pits einer Blu-spec CD genauer ausgeformt werden als die einer normalen Audio-CD.
In der Praxis bedeutet dies, dass eine Blu-spec CD im Idealfall einen geringeren Jitter aufweist als eine Audio-CD. Bei besonders schlecht gepressten Audio-CDs stimmen die Längen der Pits und Lands nicht mit den Vorgaben überein, sodass der Jitter so hoch ausfallen kann, dass es zu Bitfehlern kommt und die Fehlerkorrektur des CD-Spielers aktiv werden muss, wodurch sich die Klangqualität vermindert. Da die Blu-spec CD jedoch keine weiteren Informationen enthält, kann ihr Klang nicht besser sein als der einer gewöhnlichen Audio-CD, deren Jitter sich innerhalb der Spezifikationsgrenzen des Red Book bewegt. Eventuell auszumachende klangliche Unterschiede zwischen Blu-spec CD und Audio-CD dürften in erster Linie daher rühren, dass die Aufnahmen vom Toningenieur überarbeitet wurden.
Die 60 zumeist klassischen und Jazz-Aufnahmen sollen in Japan für 2500 Yen (umgerechnet ca. 19,50 Euro) auf den Markt kommen und sind somit etwas teuerer als gewöhnliche Audio-CDs. Für Disc-Hersteller hat die Blu-spec CD immerhin den Vorteil, dass sie ihre Blu-ray-Mastering-Maschinen besser auslasten können, wenn sie nicht genügend Aufträge für Blu-ray Discs haben. (hag)