Kryptogeld für Island: Auroracoin soll ab heute verteilt werden

Der 25. März ist der Stichtag, ab dem die als Währung für ganz Island gedachten Auroracoins verteilt werden. Dabei sollen jedem Isländer 31,8 Auroracoins zukommen. Die Zentralbank des Landes warnt bereits davor.

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Die Kryptowährung Auroracoin, die als eine Art nationale Digitalwährung für Island konzipiert wurde, wird seit Dienstag an die Bürger des Landes verteilt. Jedem der rund 330.000 Isländer soll dabei ein Anteil von 31,8 Auroracoins zustehen (aktuell rund 276 Euro). Über den Twitter-Account des Aurora-Coins wurde vermeldet, dass inzwischen schon 2600 Personen in weniger als zwölf Stunden ihren Anspruch eingelöst hätten. Dabei soll sich jeder Bürger über seine Personenkennziffer aus dem staatlichen Register verifizieren, um seinen Anteil zu erhalten.

Auroracoin - bald auf jedem Tablet in Island heimisch?

(Bild: Auroracoin)

Noch vor dem offiziellen Start der Währung im Februar 2014 wurden bereits 50 Prozent der gesetzten Geldmenge erzeugt. Die restlichen 50 Prozent der auf 21 Millionen Coins begrenzten Geldmenge sollen durch Mining entstehen. Auroracoin basiert dem hinter dem Pseudonym Baldur Friggjar Odinsson verborgenen Macher oder Macherkollektiv zufolge auf der Technik des Litecoin, entsprechend kommt Scrypt als Hashing-Algorithmus zum Einsatz.

Was die Isländer nun mit ihrem neuen Geld anfangen, bleibt abzuwarten. Der Kurs eines Auroracoins liegt laut Coinmarketcap zwischen 11 und 12 US-Dollar, derzeit wichtigster Handelsplatz ist die Börse Cryptsy. Die nun begonnene erste Phase der Verteilung soll vier Monate andauern, danach folgen zwei weitere, viermonatige Phasen. Sollten danach noch mehr als 6 Prozent der Coins übrig sein, sollen diese vernichtet werden. Die restlichen 6 Prozent sollen dann zwischen wohltätigen Zwecken und einer Aurora-Coin-Stiftung aufgeteilt werden.

Ebenfalls ist unklar, ob die isländische Regierung und die Behörden des Landes eventuell intervenieren. Laut Bericht der International Business Times soll am 14. März eine Sitzung des isländischen Parlaments dazu stattgefunden haben. Wenig Tage später veröffentlichte die Zentralbank des Landes eine Warnung vor Kryptowährungen wie Auroracoin. Unter anderem böten Islands Gesetze den Verbrauchern keinen Schutz vor Verlusten mit der virtuellen Währung.

Durch ihr für Kryptogeld neues Konzept hat die Währung auch international viel Aufmerksamkeit erhalten, sie wurde auch schon zum Ziel heftiger Kursspekulationen. Ebenfalls klagten Nutzer über Unregelmäßigkeiten bei Mining-Pools. Dennoch hat Auroracoin eine ganze Welle von Regional- beziehungsweise. Landescoins nach sich gezogen: Für die US-amerikanischen Ureinwohner in der Lakota Nation ist der Mazacoin am Start, für Zypern wurde der Aphrodite Coin aufgelegt, Schotten sollen mit dem Scotcoin sparen können, Spanier sollen Spain Coins bekommen. Auch Deutschland kommt zum Zug: Der Germany Coin soll ab 30 März an alle Deutschen verteilt werden, die sich mit ihrer Personalausweisnummer identifizieren. (axk)