OLED-Schirme sind im Kommen

Spätestens in zwei Jahren sollen die organischen Displays richtig durchstarten. Ein Handy mit selbstleuchtendem OLED ist dann Standard - und OLED-TVs vielleicht auch.

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OLEDs gelten derzeit als Hoffnungsträger der Displaybranche. Alle großen Displayhersteller betätigen sich deshalb auf diesem Gebiet und entsprechend optimistisch fallen die Vorhersagen aus. So prognostiziert das Marktforschungsinstitut DisplaySearch, dass die organischen Displays im Jahr 2015 etwa 5,5 Milliarden US-Dollar abwerfen werden. Das wäre ein enormer Zuwachs, denn im vergangene Jahr erwirtschaftete die Branche gerade mal 615 Millionen Dollar mit den selbstleuchtenden Schirmen.

Spätestens in zwei Jahren sollen deutlich mehr organische Displays verkauft werden.

(Bild: DisplaySearch)

Zum Vergleich: Im abgelaufenen Jahr haben die LCD-Hersteller monatlich etwa 5,5 Milliarden US-Dollar mit Panels erzielt – allerdings mit Panels ab 9 Zoll Diagonale. Bei OLEDs gehen die Analysten für 2009 und auch für 2014 von einem mittleren Panelpreis von etwa 25 US-Dollar aus. Das impliziert, dass wir auch in fünf Jahren noch keine selbstleuchtenden Riesenschirme erwarten dürfen und die erzielbaren Gewinne mit organischen Display übersichtlich bleiben. DisplaySearch glaubt indes, dass Fernseher mit OLED-Schirm im Jahr 2015 die meisten Erlöse – nämlich 1,92 Milliarden US-Dollar – erzielen werden und damit den Mobiltelefonen mit OLED-Hauptdisplay den Rang ablaufen.

Vor allem die organischen Displays mit Aktiv-Matrix-Ansteuerung sollen den Boom befördern. Bislang werden vornehmlich OLEDs mit passiver Ansteuerung aus einem Leitungsgitter eingesetzt. Diese Art der Ansteuerung reicht nur für kleinere Diagonalen, weshalb man die selbstleuchtenden Schirme derzeit meistens in Mobilgeräten wie MP3- oder Videoplayern findet und allenfalls mal in einem (teuren) Handy. Organische Displays ab etwa sechs Zentimeter Diagonale muss man aktiv ansteuern, also für jedes Pixel einen eigenen Transistor spendieren. Das verkompliziert den Fertigungsprozess und treibt die Kosten in die Höhe.

Sonys superschlanker OLED-Fernseher XEL-1

Auch Sonys teurer OLED-Fernseher XEL-1 nutzt ein AM-OLED, und wenn über ein mögliches Apple-Notebook mit OLED-Schirm von LG spekuliert wird, hat auch dieses eine Aktiv Matrix. In absehbarer Zeit sollen die AM-OLEDs die passiven Display fast durchweg ersetzen, weshalb die Hersteller kräftig an den Produktionstechniken für diese Displayart feilen. Die Mobildisplay-Abteilung von Samsung ist aktuell der erfolgreichste OLED-Hersteller: Von SMD stammen über 30 Prozent aller verbauten OLEDs. (uk)