"Sichere Identität = Eindeutige Identität"

Die Fraunhofer-Gesellschaft hat ein Innovationscluster zur Entwicklung von Technologien zum Identitätsmanagement gestartet. Behandelt wird die gesamte "Prozesskette der Identität" vom Einbringen von Identitätsmerkmalen auf Trägern bis zur Verifikation.

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Von
  • Richard Sietmann

"Sichere Identität = Eindeutige Identität" – unter diesem Motto ging heute in Berlin ein Fraunhofer-Innovationscluster zu Technologien des Identitätsmanagements an den Start. Fünf Fraunhofer-Institute, fünf Universitäten und elf Unternehmen wollen im Verbund Technologien, Verfahren und Produkte entwickeln, die Personen, Produkten und geistigem Eigentum eine unverwechselbare Identität in der Kommunikationsvernetzung sichern. Für das Verbundvorhaben stehen in den nächsten drei Jahren rund 10 Millionen Euro aus Mitteln der Fraunhofer-Gesellschaft, der Länder Berlin und Brandenburg sowie der beteiligten Firmen zur Verfügung.

Im Verbund soll die gesamte "Prozesskette der Identität" vom Einbringen von Identitätsmerkmalen auf Trägern bis zur Verifikation aufgegriffen werden, die ein einzelnes Institut oder Unternehmen nicht in dieser Breite bearbeiten könnte, betonte Professor Jörg Krüger vom Fraunhofer-Institut für Produktionsplanung und Konstruktionstechnik (IPK) zur Eröffnung. Und der Chef der Bundesdruckerei, Ulrich Hamann, sieht hier die "große Chance, das Weltzentrum für sichere ID-Systeme auf die Beine zu stellen". Er ist überzeugt, dass die informationelle Selbstbestimmung des Bürgers durch die neuen Technologien besser geschützt werden kann, deshalb solle man solche Systeme "nicht immer als Bedrohungsszenario sehen".

Das Spektrum der Teilprojekte erstreckt sich von der Weiterentwicklung von ID-Karten an der Schnittstelle zwischen realer und digitaler Welt, über Möglichkeiten zur Verwaltung der eigenen Identität im Internet oder die Sicherung der Originalität von Produkten zum Schutz vor Markenfälschungen, bis hin zu eindeutigen netzbasierten Kommunikationsbeziehungen zwischen Kraftfahrzeugen, wie sie etwa im Car2Car-Projekt europäischer Automobilhersteller und -zulieferer entwickelt werden. Im Rahmen des Innovationsclusters steht in dem Teilvorhaben CarNet die verifizierbare Identität drahtlos vernetzter Fahrzeuge – als Beispiele werden etwa "Krankenwagen", "Berechtigt für Umweltzone" oder "Bus" genannt – für Telematikanwendungen auf dem Programm.

Neben der Bundesdruckerei, den Deutsche Telekom Laboratories und dem Berliner Systemhaus Prisma GmbH gehören daher auch Daimler und Bosch zu den Verbundpartnern. Seitens der Fraunhofer-Gesellschaft sind neben dem IPK die Institute für offene Kommunikationssysteme (FOKUS), für angewandte Polymerforschung (IAP), für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) sowie das Heinrich-Hertz-Institut (HHI) beteiligt. Der neue Verbund ist der jüngste von insgesamt 15 Innovationsclustern, mit denen die Fraunhofer-Gesellschaft derzeit thematisch orientiert regionale Kooperationen fördert. (Richard Sietmann) / (pmz)