Oculus-Rift-Konkurrent für Konsolen und PC

Die Virtual-Reality-Brille Totem von True Player Gear soll sowohl mit dem PC als auch mit den Spielkonsolen Xbox und Playstation funktionieren. Eingebaute Kameras ermöglichen Augmented-Reality-Funktionen.

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Von
  • Hannes A. Czerulla

Die Firma Oculus landete am 25. März den großen Coup, als sie von Facebook für zwei Milliarden US-Dollar gekauft wurde. Dabei arbeiten andere Firmen schon viel länger an ähnlichen VR-Brillen: Das kanadische Unternehmens True Player Gear entwickelt bereits seit neun Jahren an seiner Brille Totem und hat jetzt angekündigt, ihr Gerät im Juni auf der Spielemesse E3 in Los Angeles vorzustellen. Das Besondere an der Totem ist, dass sie sowohl mit dem PC als auch mit den Spielkonsolen Xbox 360 und One und PS 3 und 4 zusammen arbeiten soll. Die Oculus Rift ist bislang auf den PC beschränkt, Sonys Gegenstück Project Morpheus auf die Playstation.

Seit neun Jahren tüfteln die Entwickler an der VR-Brille Totem.

(Bild: True Player Gear)

Ganz soweit wie die Konkurrenz ist True Player Gear aber auch nach neun Jahren noch nicht: Auf Twitter verkündeten die Entwickler, dass sie im Sommer über Kickstarter weiteres Geld zur Finanzierung sammeln werden. Wie viel sie benötigen, ist noch unklar. Dafür findet man schon einige Details zu der VR-Brille. Eine weitere Besonderheit gegenüber der Konkurrenz sind die beiden eingebauten Kameras. So kann man sehen, was in der "realen Welt" passiert, ohne die Brille abzunehmen. Als praktisch könnte sich diese Funktion herausstellen, wenn man beispielsweise nach Tasten auf der Tastatur sucht. Zudem stellen die Entwickler Augmented-Reality-Funktionen in Aussicht, also die Sicht auf die reale Welt mit Zusatzinformationen zu erweitern. Eine Positionserfassung des Kopfes wie bei der Oculus Rift scheint im aktuellen Entwurf noch nicht vorhanden zu sein. True Player Gear sagt darüber nur, dass die Funktion in Arbeit sei.

True Player Gear Totem
Display OLED mit 1920 x 1080
Blickwinkel 90 Grad
Anschlüsse HDMI, USB
Sensoren 2 Kameras, Gyrosensor mit 1 kHz, Beschleunigungssensor mit 4 kHz, Magnetometer
Emulierte Eingabegeräte Maus, Playstation-Controller, Xbox-Controller
Unterstützte Grafik-Engines unreal, Unity, Havok, CryEngine
Unterstützte Plattformen PC, Playstation 3 und 4, Xbox One und 360
Maße 16,8 cm x 11,2 cm x 13,7 cm

Als Display kommt ein farbkräftiges OLED zum Einsatz, wie man es beispielsweise von Samsung-Smartphones kennt. Es hat Full-HD-Auflösung und soll in späteren Versionen eventuell sogar 1440p- beziehungsweise QHD-Auflösung (2560x1440) haben. Die Kameras haben ebenfalls jeweils Full-HD-Auflösung. Brillenträger können ihre Sehschwäche mit den eingebauten Linsen korrigieren. Außer dem Display und der Optik hat die Totem auch eingebaute Stereo-Lautsprecher. Surround-Sound spielen sie simuliert ab. Über einen nicht näher beschriebenen Erweiterungsanschluss soll man eigene Hardware anstöpseln können. Als fiktive Beispiele nennt die Firma Nachtsicht, mehr Sensoren und einen "Laser, um Sturmtruppen abzuschießen".

Falls alles nach Plan verläuft, soll man die Totem zum Weihnachtsgeschäft kaufen können. Einen Preis haben die Entwickler noch nicht genannt. (hcz)