Nest beginnt "aggressive" Europa-Expansion

Der App-gesteuerte Heizungsthermostat ist im europäischen Handel angekommen – zuerst in Großbritannien. Google hatte den von ehemaligen Apple-Entwicklern gegründeten Hersteller vernetzter Heimtechnik jüngst aufgekauft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 47 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker
  • mit Material der dpa

Der Thermostat soll Nutzergewohnheiten lernen und lässt sich per App fernsteuern

(Bild: Hersteller)

Nest beschleunigt unter dem Dach von Google die Expansion nach Europa: Der vernetzte Nest-Heizungsregler ist seit Mittwoch auch in Großbritannien als erstem Land außerhalb von Nordamerika verfügbar, wie das Unternehmen in einem Blogeintrag mitteilte.

Das Gerät sei von Grund auf neu gestaltet worden, weil die Heizanlagen in den Ländern komplett unterschiedlich seien. Die Differenz zwischen den Heizsystemen in verschiedenen Ländern gilt allerdings als große Herausforderung für den internationalen Vertrieb der Nest-Thermostate, die sich per iOS- oder Android-App steuern lassen.

Nest-Chef Tony Fadell hatte bereits vor der Übernahme durch Google im Januar eine schnelle Expansion in Europa angekündigt. Das Unternehmen startete in Großbritannien im vergangenen Jahr zunächst mit seinen vernetzten Rauchmeldern, die überall auf der Welt ähnlich funktionieren können. In Europa trifft Nest auf Konkurrenten wie den deutschen Hersteller Tado. Großbritannien sei nur der Anfang, betonte der Mitgründer Matt Rogers gegenüber The Verge – man wolle auch mit dem Thermostat in Europa "aggressiv" expandieren.

Google hatte Nest Labs im vergangenen Januar für 3,2 Milliarden Dollar gekauft. Fadell, der einst bei Apple unter anderem den Musikplayer iPod entwickelte, erhofft sich davon Zugang zur Google-Infrastruktur und finanziellen Ressourcen für die weitere Entwicklung. Nach der Übernahme betonte der Nest-Gründer, die mit der vernetzten Heimtechnik erhobenen Daten würden vorerst nicht mit den restlichen Google-Nutzerdaten "zusammengerührt" – und wenn, werde man Nutzer "transparent darüber informieren". (lbe)