Preisrutsch bei D1
Der Mobilnetzbetreiber T-Mobil läutet eine neue Preisrunde im Mobilfunk ein.
Der Mobilnetzbetreiber T-Mobil läutet eine neue Preisrunde im Mobilfunk ein: Für D1-Kunden verringern sich ab dem 21. Januar die Preise für Inlandsgespräche am Wochenende (Freitag 20 Uhr bis Sonntag 24 Uhr) auf 18 Pfennig pro Minute, sagte T-Mobil-Chef Kai Uwe Ricke am Donnerstag abend. Dies entspricht einer Einsparung von bis zu 54 Prozent. Damit werde schon fast das Niveau des Festnetzes erreicht, sagte Ricke.
Deutlich sinken sollen vom 1. Februar an auch die Gesprächskosten aus dem Festnetz der Telekom in das D1-Netz. So soll sich der Minutenpreis tagsüber auf 48 Pfennig halbieren. Die Wettbewerber Mannesmann und Viag Interkom verlangen noch jeweils 96 Pfennig und E-Plus sogar 1,44 DM. Die Erlöse aus diesen Gesprächen muss die Telekom zum größten Teil an die Mobilfunkbetreiber abführen. Bei T-Mobil macht der Anteil etwa zwei Drittel aus.
Die Preissenkungen seien nur der Anfang einer Reihe von Maßnahmen, die in den kommenden Monaten folgen und ein "steiles" Wachstum erbringen sollen. D1 hofft, so den Abstand zum Marktführer Mannesmann um 100.000 Kunden verringern zu können. Nachdem die Telekom-Tochter die Kundenzahlen 1999 um 66 Prozent auf 9,1 Millionen steigern konnte, erwartet D1-Chef Kai-Uwe Ricke im laufenden Geschäftsjahr weitere 3,6 Millionen Kunden: "Der Markt ist endgültig explodiert, wir erwarten in diesem Jahr die berühmte Steilkurve."
Ein Garant für weiteren Kundenzulauf soll auch der Netzausbau sein. T-Mobil will laut Ricke in diesem Jahr einen Betrag von 1,8 Milliarden DM investieren (1999: 1,5 Milliarden DM). Ein Teil der Summe dürfte auf die GPRS-Aufrüstung entfallen (General Packet Radio Service). GPRS, das alle deutschen Mobilnetzbetreiber einsetzen wollen, ermöglicht Mobil-Surfern erstmals paketorientierte Datenverbindungen und damit volumenabhängige Abrechnungen. Im Endausbau soll GPRS bis zu 170 kBit/s befördern können.
Der größte Investitions-Batzen entfällt jedoch auf den Erwerb einer Lizenz für die neue Mobilfunkgeneration UMTS. Dafür habe T-Mobil einen Betrag von mehr als einer Milliarde DM in die Bücher genommen. T-Mobil geht übereinstimmend mit anderen Mobilnetzbetreibern davon aus, dass Mitte des Jahres fünf Lizenzen vergeben werden. Das Mindestgebot für eine UMTS-Lizenz hat die Behörde auf 200 Millionen DM festgelegt. (dz)