IBM steigt wieder ins Netzwerkgeschäft ein

IBM steigt über ein OEM-Abkommen mit dem Netzwerkausrüster Brocade wieder ins Netzwerkgeschäft ein, das das Unternehmen vor 10 Jahren an Cisco verkauft hatte. Analysten sehen in diesem Vorhaben eine Reaktion auf Ciscos neuste Rechenzentrumsstrategie.

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Von
  • Reiko Kaps

Computerhersteller IBM vertreibt als OEM-Partner ab sofort Netzwerkswitche und -Router von Brocade, gab das Unternehmen bekannt. Brocade beliefert den Computerhersteller bereits mit Netzwerkspeicher-Technik (SAN), die IBM unter eigenem Namen verkaufen darf. Die 1- und 10-Gigabit-Switche und -Router von Brocade sollen nun das bestehende Angebot aus Cisco-Geräten erweitern, die IBM beispielsweise für die Ausstattung in Rechenzentren verkauft.

IBM hatte im Jahr 1999 seine Netzwerkabteilung an Cisco verkauft und anschließend mit dem Unternehmen vereinbart, Ciscos Netzwerkgeräte weiterverkaufen zu dürfen. Ciscos neuste Strategie zielt jedoch auf das Rechenzentrum: Mit seinem Unified Computing System hat das Unternehmen unlängst eine Rechenzentrumslösung vorgestellt, die direkt mit denen von HP und IBM konkurriert.

Analysten sind daher der Meinung, dass sich das Verhältnis zwischen Cisco und IBM grundlegend geändert hat. Laut Zeus Kerravala, Chef des Marktbeobachters Yankee Group, spricht Cisco vor allem dann von großen Partnern, wenn es um Firmen wie Oracle oder SAP geht. Bei anderen wie etwa IBM, HP oder Microsoft nehme Cisco diese Formulierung weniger in den Mund. Allerdings sei das Abkommen zwischen IBM und Brocade keine direkte Reaktion auf Ciscos "Unified Computing System". Kerravala ist sich aber sicher, dass es dazu beigetragen habe. (rek)