RoboCup German Open: Favoriten behaupten sich

Der Roboterwettbewerb RoboCup bleibt ein Publikumsmagnet – auch wenn bei den heute zu Ende gegangenen German-Open-Meisterschaften keine großen technischen Innovationen überraschten. Viele Teams konnten an vergangene Erfolge anknüpfen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Hans-Arthur Marsiske
  • Peter König

Die 13. RoboCup German Open in Magdeburg sind ohne große Überraschungen verlaufen. Bei den heutigen Finalrunden siegten durchweg die Favoriten.

Am spannendsten verlief das Finaspiel in der Humanoid League, wo die FUmanoids von der FU Berlin gegen das relativ neue Team Bold Hearts (University of Hertfordshire) antraten. Die Bold Hearts haben sich in den letzten Jahren in der 3-D Simulation League einen Namen gemacht und versuchen seit letztem Jahr, diese Erfahrungen auf reale Roboter zu übertragen. Bei diesem Turnier schafften sie es mit ihren DARwin-Robotern immerhin ins Endspiel, wo sie sich den erfahreneren FUmanoids durchaus ebenbürtig zeigten. Der Spielstand war bis kurz vor Schluss 1:1 und entsprach den Spielanteilen beider Teams. Doch dann gelang den Berlinern in den letzten Sekunden noch der Entscheidungstreffer.

Roboter Cosero vom Team NimbRo öffnet eine Bierflasche ...

(Bild: Hans-Arthur Marsiske)

Schön anzusehen war auch das Finale der Standard Platform League, wo HTWK Leipzig und B-Human (Uni Bremen) aufeinander trafen – wie im vergangenen Jahr. Und erneut holten sich die Bremer den Titel. In entscheidenden Mometen waren sie einfach einen Tick schneller und nutzten ihre Chancen besser. Doch der Abstand ist nicht so groß, wie das Ergebnis von 4:1 vielleicht vermuten lässt. Beide Teams spielen auf Weltklasseniveau und bis zur RoboCup-WM im Juli in Brasilien könnten die Karten noch einmal ganz neu gemischt werden.

Insgesamt gab es aber diesmal keine technologischen Durchbrüche. Beim Wettbewerb RoboCup@home für Haushaltsroboter zeigten die Teams durchweg eine größere Robustheit, aber keine grundlegend neuen Entwicklungen. Sieger wurde wie im Vorjahr das Team NimbRo (Universität Bonn), das als bislang einziges die zweiarmige Manipulation erprobt. So konnte der Roboter Cosero etwa eine Bierflasche öffnen.

... aber die größte Begeisterung löst beim RoboCup immer noch der Fußball aus.

(Bild: Hans-Arthur Marsiske)

In der Rescue League für Rettungsroboter erreichte mit Team Hector (TU Darmstadt) ebenfalls der Vorjahressieger erneut Platz eins. Den Wettbewerb der Festo Logistics League entschied das Team Carologistics (RWTH Aachen) für sich. In der 3-D Soccer Simulation League gewann FC Portugal das Endspiel gegen Magma Offenburg relativ sicher mit 2:0.

Obwohl das Turnier in diesem Jahr schon am Samstag endete, kamen trotzdem wieder viele Zuschauer, die sich vor allem um die Fußballfelder scharten und die Aktionen der Roboter mit viel Beifall honorierten. Und wenn es mit dem Kicken nicht so gut klappte, sorgten die übereinander purzelnden Roboter immerhin für Gelächter, insebesondere bei den vielen Kindern. Auch ohne große technische Innovationen bleibt der RoboCup vorerst weiterhin ein Publikumsmagnet. (pek)