Privatkundenmarkt als Herausforderung fĂĽr den Blackberry
Kurz vor Veröffentlichung der Quartalszahlen von RIM prophezeit ein Zeitungsbericht das absehbare Ende der bisher ungebrochenen Erfolgsstory des Blackberrys.
Um 150 Prozent ist der Aktienkurs von Research in Motion (RIM) in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Nichts scheint das Wachstum des Blackberry-Herstellers stoppen zu können. Doch, meint das Wall Street Journal, und widmet sich einen Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen den Risiken des künftigen Blackberry-Geschäfts. Die liegen dem Bericht zufolge im Verbrauchermarkt. Der Blackberry ist bei Geschäftsleuten schon länger ein Renner und schickt sich nun an, auch den Privatkundenmarkt zu erobern. Noch wächst der ordentlich, nach Angaben des WSJ rund dreimal so stark wie das nicht mehr ganz so dynamische Geschäftskundensegment.
Doch warnen Experten davor, die Möglichkeiten des Verbrauchermarktes zu überschätzen. Zum einen bezahlen im Business-Segment die Unternehmen Geräte und Dienst, die Verbraucher dagegen müssen für den Blackberry in die eigene Tasche greifen. Darüber hinaus würden rund 40 Prozent der Geräte über AT&T und Verizon abgesetzt und bei den Mobilfunkern gebe es wenig Aussicht auf Wachstum. Auch die zunehmende Konkurrenz – etwa durch Apple oder Nokia – dürfte sich bei RIM mittelfristig in den Zahlen niederschlagen.
Noch wächst der Markt für Smartphones insgesamt und Blackberry ist gut aufgestellt. Doch seien die Verbraucher angesichts steigender Lebenshaltungskosten wählerischer und preisbewusster. Der angekündigte 3G-Blackberry "Bold" müsse echte Konkurrenz durch das verbilligte iPhone fürchten. Zwar sei der Blackberry ein großartiges Produkt, meint das WSJ, doch sei das kein Grund, dass RIMs Kurs-Gewinn-Verhältnis weit über dem Googles liegt. Das Fazit: RIM ist reif für einen Sturz. (vbr)