SafeLock hält XP in der Industrie künstlich am Leben
Gerade auf Steuerungs- und Kontrollsystemen müssen Windows-Rentner oft auch im hohen Alter noch arbeiten. Trend Micro versucht, diese noch einige Zeit vor Schädlingen zu bewahren.
- Ronald Eikenberg
Die Antivirenfirma Trend Micro will Windows-Versionen, die wie Windows 2000 und XP nicht mehr mit Sicherheits-Updates versorgt werden, noch eine dreijährige Schonfrist einräumen. Das Programm SafeLock soll im industriellen Umfeld Steuerungs- und Kontrollsysteme absichern, auf denen die Windows-Dinosaurier vermutlich noch lange nicht in Rente geschickt werden.
Die elementare Schutzfunktion von SafeLock ist eine Whitelist, in der die Prozesse eingetragen werden, die auf dem System gestartet werden dürfen. Geübte Windows-Admins bekommen das allerdings auch mit Systemmitteln hin. Darüber hinaus soll das Programm Malware daran hindern, bekannte Windows-Lücken auszunutzen. Laut Hersteller verhindert SafeLock, dass Schädlinge DLLs in andere Prozesse injizieren und sich in API-Aufrufe einhängen (API Hooking). Eine Online-Verbindung ist nicht erforderlich.
Unbegrenzt ist Trend Micros Liebe zu den Windows-Dinosauriern allerdings nicht: XP und 2000 werden nur bis Ende 2017 von SafeLock unterstützt. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben. Das Tool unterstützt darüber hinaus die Desktop-Versionen bis Windows 7 und die Server-Ausgaben bis Windows 2008 R2, jeweils auch Embedded. Preise nennt Trend Micro nicht. SafeLock soll Ende Mai verfügbar sein. (rei)