Hartplatzhelden suchen Entscheidung vor dem BGH

Das Videoportal hat in der Auseinandersetzung mit dem Württembergischen Fußballverband (wfv) beim Bundesgerichtshof Widerspruch gegen das Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart eingelegt.

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Die Hartplatzhelden haben in ihrer Auseinandersetzung mit dem Württembergischen Fußballverband (wfv) Widerspruch gegen die Entscheidung des Oberlandesgerichts Stuttgart eingelegt. Dieses hatte den Machern des Videoportals im März untersagt, Filmaufzeichnungen von Verbands-Fußballspielen im Gebiet des wfv zu veröffentlichen. Das OLG hatten sich der Ansicht des Landesgerichts angeschlossen, wonach die streitenden Parteien bei der wirtschaftlichen Vermarktung der Spielszenen im Wettbewerb stünden. Auf dem Videoportal würden "Leistungen nachgeahmt", die nur die klagende Landesvereinigung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verwerten dürfe.

"Fußballspiele werden nicht von Verbänden organisiert, sondern von Vereinen", hält Hartplatzhelden-Betreiber Oliver Fritsch dem entgegen. Die Rechte an den gezeigten Spots lägen ebenfalls nicht bei den Verbänden, sondern bei den aufzeichnenden Besuchern der Spiele. "Wir übernehmen keine Leistungen des Verbands. Schon gar nicht auf unlautere Weise, wie man uns vorwirft." Führende Juristen würden nicht umsonst mit dem Kopf schütteln, wenn sie die Begründungen der bisherigen beiden Urteile lesen.

Die Portalbetreiber warnen, das Urteil könne auch für andere Medien Folgen haben. In fünf oder zehn Jahren werde es selbstverständlich sein, dass Lokalzeitungen auf Bewegtbilder aus dem Sport bauen. Niemand könne zudem garantieren, ob es bei einem Verbot von Fußballszenen bleibe. Mit der gleichen Argumentation könne die Stadt Hamburg es auch verbieten, Aufnahmen von einem Feuerwerk auf dem Rummelplatz der Hansestadt auf YouTube hochzuladen. Der BGH müsse daher Rechtssicherheit schaffen.

Für die Fortführung des Gerichtsstreits bitten die Hartplatzhelden weiter um Spenden. Eingehende Gelder, die nicht für den Prozess benötigt würden, werde man zurückzahlen oder einem guten Zweck zukommen lassen. Zugleich wollen die Portalbetreiber "mindestens 50 Prozent aller Gewinne an diejenigen Fußballvereine abtreten, die bei uns mitmachen". Dabei handle es sich um ein "Versprechen für die Zukunft", da man bislang keine schwarzen Zahlen schreibe. Gesucht würden Sponsoren, "die ein Herz für die Fußballbasis haben". Die Vereine könnten zudem weiter Videos bei den Hartplatzhelden hochladen und sie dann über den Quellcode auf ihrer eigenen Website einbinden.

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(Stefan Krempl) / (vbr)