Tinkerbots: Roboter einfach selbstbauen

Tinkerbots ist ein Roboterbaukasten, der sich durch seine einfache Handhabung auch für Kinder eignet. Zudem lassen sich die Modelle auch mit gewöhnlichen Legosteinen erweitern.

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Tinkerbots: Roboter einfach selbstbauen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Olaf Göllner

Mit Tinkerbots lassen sich Roboter einfach aus Klötzen zusammenbauen. Als Modelle bietet der Hersteller Kinematics Fahrzeuge, ein Greifarm und Tierwesen zur Auswahl an. Eigene Kreationen lassen sich damit ebenfalls umsetzen. Robotik-Einsteiger können die Modelle über einen Aufnahme-Modus programmieren. Für die Tinkerbots ist keine zusätzliche Verkabelung oder spezielle Programmierung notwendig. Die manuell eingestellten Bewegungsabläufe merkt sich der Roboter und kann diese dann später abrufen. Laut Angaben des Herstellers können somit auch Kinder ab fünf Jahren damit Roboter zusammenbauen.

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Übersicht über die einzelnen TinkerBot-Baukästen.

Der rote Würfel versorgt den Roboter durch einen Lithium-Polymer-Akku mit Strom und dient mit einem Arduino-kompatiblen Mikrocontroller als Schaltzentrale. Weiterhin gibt es Motor-Module für die Bewegung der Roboter und Sensoren für die Interaktion mit der Umwelt. Die Module kommunizieren untereinander über einen seriellen UART-Bus. Passive Bausteine dienen der Optik und ermöglichen die Erweiterung mit Lego-Steinen. Zusätzlich dienen ein Smartphone oder Tablet mit iOS- oder Android-Betriebssystem als Fernbedienung über Bluetooth 4.0. Fortgeschrittene Bastler dürfen die TinkerBots auch klassisch mit der Programmiersprache C direkt über die Arduino-IDE selbst programmieren.

Die unterschiedlichen Tinkerbot-Bausätze sind über eine Crowdfounding-Kampagne über Indiegogo bestellbar. Die kleinste Ausbaustufe, das Basic Wheeler Set zum Bau eines Fahrzeugs, kostet inklusive Versandkosten 199 US-Dollar. Laut Entwickler sollen die Baukästen pünktlich zum Weihnachtsfest ankommen.

Auf der CES stellte die Firma Modular Robotics einen ähnlichen Roboterbausatz vor, der auf Basis von magnetischen Verbindungen funktioniert. Vorteil des Tinkerbot-Systems ist eine höhere Steifigkeit und Stabilität der Verbindungen. Laut Kinematics lassen sich auch umfangreiche Roboteraufbauten realisieren, Modelle wie etwa der Greifarm eignen sich für das Heben schwerer Objekte.

Bestellte Roboter-Kits liefert der Hersteller in jedem Fall aus, selbst wenn die Kampagne das angestrebte Ziel von 100.000 US-Dollar nicht erreicht. Die Entwickler wollen mit dem so gewonnen Kapital weitere Ideen etwa im Bereich Objekt- und Gestenerkennung mit OpenCV und neuen Zusatzmodulen umsetzen. Zu diesem Zweck sucht die junge Firma noch Investoren und Kooperationspartner für weitere Produkte im Robotik- und Bildungsumfeld. Auf der diesjährigen Cebit gewann das Tinkerbot-Team Platz 2. des Cebit Innovation Award 2014. (ogo)