Carousel und Mailbox: Dropbox dehnt sich aus

Der Cloud-Dienst will Nutzern als "lebenslange Heimat" dienen – unter den strengen Augen von Condoleeza Rice. Dropbox hat einen neuen Foto-Messenger veröffentlicht und den E-Mail-Client Mailbox für Android angepasst.

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Von
  • Leo Becker

Carousel dient auch als Messenger rund um Fotos und Videos

(Bild: Entwickler)

Dropbox hat am Mittwochabend auf einer Veranstaltung in San Francisco neue Apps und Funktionen vorgestellt: Die für iPhone wie Android erhältliche App "Carousel" speichert sämtliche Bilder und Videos des Nutzers bei dem Cloud-Dienst. Sie zeigt außerdem alle bereits bei Dropbox hinterlegten Fotos an, über eine Zeitleiste lässt sich flink durch vergangene Aufnahmen navigieren.

Carousel ist auf das Teilen der Fotos und Videos mit Dritten ausgelegt und dient dabei zugleich als Messenger – jedes geteilte Foto öffnet eine Unterhaltung, auch mit mehreren Empfängern. Durch andere bereitgestellte Bilder lassen sich unmittelbar der eigenen Dropbox-Bibliothek hinzufügen. Carousel ist kostenlos und benötigt mindestens iOS 7.0 oder Android 4.0.3.

Den bislang nur für iPhone wie iPad erhältlichen E-Mail-Client Mailbox, den Dropbox vor gut einem Jahr aufgekauft hatte, gibt es jetzt auch für Android. Eine Mac-Version soll folgen, diese steckt noch im nicht-öffentlichen Betatest.

Ebenso wie die iOS-Version unterstützt Mailbox in Android derzeit nur Gmail und iCloud als E-Mail-Anbieter – iCloud-Nutzer sollten bedenken, dass sie dafür Dropbox ihr Passwort anvertrauen müssen. Die App setzt auf Wischgesten, um die Inbox möglichst schnell leerzuräumen, dafür können E-Mails beispielsweise für einen späteren Zeitpunkt vorgemerkt oder zu bestimmten Listen hinzugefügt werden.

Die Mac-Version von Mailbox ist noch in der geschlossenen Betaphase

(Bild: Entwickler)

Neu ist die Funktion "Auto-Swipe", die eingehende E-Mails automatisiert abarbeiten soll und sich durch den Nutzer konfigurieren lässt – dann archiviert die App beispielsweise neue Antworten in einer bestehenden E-Mail-Konversation, anstatt diese in der Inbox zu belassen. In den Einstellungen kann der Nutzer kontrollieren, welche automatischen Aktionen die App ausgeführt hat. Die Konfiguration will Dropbox automatisch zwischen verschiedenen Instanzen der App abgleichen – wann die iOS-Version die neue Funktion erhält, ist derzeit unklar.

Neben den neuen Apps hat Dropbox angekündigt, dass Nutzer ihren privaten Account mit Dropbox for Business verknüpfen können. Im weiteren Verlauf des Jahres will der Cloud-Dienst außerdem "Project Harmony" einführen. Es soll die gemeinsame Arbeit an Dokumenten vereinfachen und besitzt ebenfalls eine Messaging-Komponente, um sich über die Änderungen auszutauschen. Dies funktioniert angeblich plattformübergreifend mit Dritt-Programmen wie Microsoft Office. Mehr Details zu Project Harmony will Dropbox am Freitag verraten.

Diese Neuerungen seien das "zweite Kapitel" für Dropbox, betonte der Cloud-Dienst, der sich jetzt als "lebenslange Heimat" für den Nutzer begreift. Mit Condoleeza Rice hat Dropbox neuerdings eine ehemalige US-Außenministerin im Board of Directors sitzen, COO ist nun der ehemalige Motorola-Mobility-Chef Dennis Woodside. (lbe)