Anwendungen mit Embarcadero RAD Studio XE6 modernisieren und erweitern

Embarcadero löst mit der aktuellen Version sein Versprechen ein, es auch C++-Entwicklern möglich zu machen, Android-Apps zu entwickeln. Zudem will das Unternehmen seine Nutzer für die Zukunft ausstatten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Julia Schmidt

In RAD Studio XE6 haben die Entwickler ihr Augenmerk darauf gelegt, Teams so zu unterstützen, dass sie mit einer Codebasis möglichst viele Geräte anzielen können und auch für aktuelle sowie zukünftige Trends wie Datenbrillen und Ähnliches gerüstet sind. Die Suite aus Entwicklungswerkzeugen für Delphi- und C++-Programmierer soll so angelegt sein, dass sie den Nutzern der mit ihr entstehenden Anwendungen ein möglichst natives Look-and-feel bietet und gleichzeitig Aufwand und Kosten für die Entwickler gering hält.

Wie auf dem Mobile World Congress versprochen, ist es mit dem aktuellen Release nun auch C++-Entwicklern möglich, mit RAD Studio Android-Apps zu erstellen. Seit der letzten Version stand diese Option bereits Delphi-Programmierern zur Verfügung, nun stehen beiden Lagern Android, iOS, Windows und OS X als Zielplattform offen. Außerdem hat Embarcadero das Support-Ende für Windows XP zum Anlass genommen, um seine Nutzer beim Umzug von bereits erstellten Anwendungen auf neuere Versionen des Microsoft-Betriebssystems und bei deren Aktualisierung zu unterstützen. Zu diesem Zweck stehen in den Bibliotheken unter anderem moderne Design-Elemente wie Vorschauen und Kontrollelemente für die Startleiste sowie Sensorenkomponenten für Tablets und entsprechende Vorlagen für Benutzeroberflächen zur Verfügung. Außerdem lassen sich mit der aktuellen Version für 32-Bit-Windows entwickelte Anwendungen für 64-Bit-Systeme anpassen.

Um die volle Bandbreite mobiler Geräte und deren Interaktionsmöglichkeiten nutzen zu können, hat sich Embarcadero darüber hinaus mit Optionen zum Erweitern von Desktop-Windowsanwendungen auf Mobilgeräte beschäftigt. Das Stichwort lautet hier Mobile Companion Apps, die sich etwa zum Fernsteuern von Desktopanwendungen nutzen lassen sollen. Ein Beispieleinsatzszenario für eine Companion App wäre, ein Smartphone durch eine App als Fernbedienung für einen Media-Player auf dem Desktop einzusetzen. Dafür stehen spezielle Kommunikations-Komponenten bereit, die in den Anwendungen für beide Geräte einzubauen sind.

Die Zukunft sieht Embarcadero nicht nur in dieser Multi-Geräte-Strategie, sondern auch in Wearables wie Google Glass. Um Entwicklern erste Schritte in dieser Welt zu ermöglichen, enthält RAD Studio XE6 erstmals auch Tools, um Glass-Apps erstellen zu können. Durch deren Nutzung entstandene Applikationen sollen sich unter anderem auch im Mobile-Companion-Szenario einsetzen lassen. Das Unternehmen bezeichnet die Unterstützung für Google Glass als nur das erste einer ganzen Reihe in Zukunft berücksichtigter Geräte.

Darüber hinaus stehen Entwicklern Komponenten zum Einsatz von Cloud-Diensten und Angeboten der Backend-as-a-Service-Anbieter Parse und Kinvey bereit. So sollen sich beispielsweise Push-Nachrichten, Speicher oder Nutzer-Authentisierung vergleichsweise einfach integrieren lassen. Weitere Informationen zu den Neuerungen in RAD Studio XE6 lassen sich der Produktseite entnehmen. Dort finden sich – neben einer kostenlosen Testversion – auch Hinweise zu den unterschiedlichen Preismodellen. (jul)