Angesehen: Version 2.2 des Cinnamon-Desktops

Der Linux-Desktop Cinnamon soll Elemente der Bedienoberfläche jetzt skalieren können, damit sie auf 4K-Displays eine praktikable Größe erhalten. Neben zahlreichen Umbauten an den Systemeinstellungen wurde auch das Zusammenspiel mit Gnome verbessert.

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Von
  • Thorsten Leemhuis
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Beim jetzt erhältlichen Cinnamon 2.2 haben die Entwickler an zahlreichen Funktionen zur Konfiguration der für Linux entwickelten Desktop-Oberfläche geschraubt. Dabei haben sie unter anderem die Elemente der Systemeinstellungen anders angeordnet, um die Ansicht konsistenter und schicker zu machen. Zudem haben die Entwickler die Aufteilung in Standard- und Expertenansicht aufgegeben, sodass jetzt immer alle Einstellmöglichkeiten zu sehen sind.

Cinnamon 2.2 (10 Bilder)

Cinnamon 2.2 zeigt nicht mehr das Kontrollzentrum eines parallel installierten Gnome-Desktops an.

Cinnamon 2.2 bringt nun auch HiDPI-Unterstützung mit, um Oberflächenelementen auf 4K-Displays oder besonders hochauflösenden Notebook-Bildschirmen eine sinnvolle Größe zu geben. Das soll automatisch funktionieren; bei unserem Kurztest mit einem 4K-Display war das aber nicht der Fall. Anders als bei Unity in Ubuntu 14.04 gibt es in den Cinnamon-Systemeinstellungen auch keinen Regler zum Einstellen der Skalierung von Oberflächenelementen.

Durch Unterstützung für die Media Player Remote Interfacing Specification (MPRIS) kann das Sound-Applet nun Titel und Cover zu Stücken anzeigen, die MPRIS-kompatible Media-Player wiedergeben. Das Anwendungsmenü hebt neu installierte Programme jetzt hervor; zudem soll man Anwendungsstarter über das Kontextmenü entfernen können. Damit beides funktioniert, muss der Distributor einige Dinge erledigen; bei den Paketen für Fedora 21, mit denen wir Cinnamon 2.2 getestet haben, klappt das derzeit noch nicht.

Die Systemeinstellungen für Stromsparfunktionen und Bildschirmsperre wurden erheblich umstrukturiert und sollen dadurch verständlicher aufgeteilt sein; im Rahmen dieser Umbauten haben die Entwickler noch einige bislang nicht exportierte Einstellmöglichkeiten verfügbar gemacht. Die Konfigurationsmodul zu Region und Sprache wurde entfernt; das bislang dort festgelegte Tastaturlayout lässt sich jetzt bei den Tastatur-Einstellungen definieren.

Zum Einstellen von Datum und Uhrzeit der Desktop-Oberfläche liegt ein neues Konfigurationsmodul bei, das über PolicyKit auch Rechte anfordern kann, um die Systemzeit zu modifizieren. Durch einige Umbauten am Konfigurationsmodul für Aktive-Ecken ("Hot Corner") soll diese Funktion nicht nur einfacher einzustellen sein, sondern sich Neulingen auch besser erschließen. Um Fenster an einer Seite oder in einer Ecke zu platzieren, muss man diese jetzt weiter an den Rand schieben; dadurch soll die Funktion weniger aufdringlich sein.

Das neue Cinnamon zeigt die Systemeinstellungen eines parallel installierten Gnome eben so wenig an wie umgekehrt, um Verwirrungen und Fehlkonfiguration zu vermeiden. Die Entwickler wollen zudem die Zusammenarbeit mit dem Gnome-Anmeldemanager GDM verbessert haben.

Details zu diesen und weiteren Neuerungen von Cinnamon 2.2 liefert ein Blog-Eintrag von Clement Lefebvre. Dort erwähnt der Mint- und Cinnamon-Entwickler zudem, dass das Update Pack 9 für die Linux Mint Debian Edition (LMDE) das neue Cinnamon mitbringen werde. Schon zuvor soll es Bestandteil von Linux Mint 17 "Qiana" werden, das für Ende Mai geplant ist. (thl) (thl)