GMD lehnt Fusion mit Fraunhofer-Gesellschaft ab

Geschäftsführung, Institutsleiter und Wissenschaftlich-Technischer Rat der GMD sprechen sich gegen die Fusion mit der Fraunhofer-Gesellschaft aus.

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  • Christian Rabanus

In einer gemeinsamen Erklärung haben sich gestern Geschäftsführung, Institutsleiter und Wissenschaftlich-Technischer Rat der GMD – Forschungszentrum Informationstechnik gegen die geplante Fusion mit der Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) ausgesprochen. Schon seit einiger Zeit machen GMD-Mitarbeiter Front gegen die Verschmelzungspläne, jetzt hat sich der Vorstandsvorsitzende der GMD, Dennis Tsichritzis, auf ihre Seite geschlagen.

Die Kritik der GMD-Mitarbeiter richtet sich vor allem gegen den von der FhG angeblich verfolgten Kurs einer Eingliederung "nach deren Modell und Funktionsweise". Ein solches Vorgehen "wĂĽrde der angestrebten Verschmelzung von Unternehmenskulturen und der Schaffung von Synergien zwischen FhG und GMD zuwider laufen".

Die FhG beschwichtigt mittlerweile. Sie halte "die Zusammenführung ovn FhG und GMD nach wie vor für einen richtigen Weg zur Bündelung der Forschungskapazitäten". Man sei in der FhG bereit für einen "kooperativen Anpassungs- und Lernprozeß". FhG-Präsident Hans-Jürgen Warnecke hofft, Irritationen und Differenzen in gemeinsamen Gesprächen schnell ausräumen zu können.

Allerdings könnten die Mitarbeiter der GMD die Fusion mit der FhG zumindest formal nicht verhindern. Im Aufsichtsrat haben die Geldgeber Bund, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin die Mehrheit. Es erscheint allerdings unwahrscheinlich, dass Bund und Länder die Fusion gegen den Willen der gesamten Belegschaft der GMD weiter vorantreiben würden. (chr)