Grüner Laser für Handybeamer

Corning und Microvision haben die Lieferung von grünen Laser-ICs vertraglich besiegelt. Damit könnten demnächst die ersten echten Laserbeamer auf den Markt beziehungsweise in die Mobilgeräte kommen.

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Corning wird den Minibeamer-Spezialisten Microvision mit kompakten grünen Lasern versorgen. Die kleinen Laser-ICs will Microvision in seine vor geraumer Zeit erstmals vorgestellten PicoP-Module einbauen. Bislang scheiterte das PicoP-Projekt an der fehlenden grünen Laserdiode.

Laserlicht und die damit erzeugten Bilder sind stets fokussiert.

Der Riesenvorteil eines Laserprojektors gegenüber herkömmlichen LED-Beamern: Ein per Laserstrahlen erzeugtes Bild ist stets scharf, muss also nicht über Optiken fokussiert werden – unabhängig von der Projektionsentfernung und unabhängig von der Projektionsfläche. Außerdem zeichnet es sich durch satte Farben und hohe Kontraste aus. Allerdings gibt es bisher nur echte rote und blaue Laserdioden, das grüne Laserlicht muss über Phasenkoppler und Konvertern aus anderen Wellenlängen erzeugt werden, und das braucht Platz.

Corning nutzt das Prinzip der Frequenzverdopplung: Durch die optische Kopplung an einen Lithiumniobat-Kristall erzielt das Unternehmen grünes Laserlicht mit 530 nm Wellenlänge aus dem Infrarotlicht einer Halbleiterdiode mit 1060 nm Wellenlänge. Cornings G-1000-Laser soll theoretisch einen Wirkungsgrad von 15 Prozent erreichen, also aus 500 mW elektrischer Leistung bis zu 75 mW in grünes Laserlicht erzielen können. Der führende Hersteller von Displaygläsern hat seinen erstmals auf der vergangenen DisplayWeek vorgestellten grünen Laser in einem kleinen IC-Gehäuse untergebracht und die Effizienz so weit gesteigert, dass er sich für den Einsatz in den hochkompakten Minibeamern eignet.

Cornings grüner Laser-Baustein ist vergleichweise kompakt.

Mit dem G-1000-Laser könnte Microvision seinen PicoP-Bausatz nun ausschließlich mit Laserlicht realisieren. Bis dato diente als grüne Lichtquelle noch eine grüne Leuchtdiode, nur rot und blau waren tatsächlich Laserdioden. Die Projektormodule von Microvision lösen mit 840 × 480 Pixeln auf und sollen in Mobilgeräten mit Video- oder Fotofunktion eingebaut werden. Damit könnten Anwender dann ihre Bilder auf beliebige Flächen projizieren, statt sie auf dem relativ kleinen LCD des Players oder der Kamera anzuschauen. (uk)