Nokia verliert in Deutschland überdurchschnittlich viele Marktanteile

In diesem Jahr kam der finnische Handyhersteller laut einem Bericht des Magazins "Capital" auf 36 Prozent Marktanteil. Der Schwund gegenüber dem Vorjahr könnte mit der Schließung des Werks in Bochum zu tun haben.

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Der finnische Handyhersteller Nokia kam in den ersten sieben Monaten des Jahres in Deutschland auf einen Marktanteil von 36 Prozent. Das sind 8 Prozentpunkte weniger als 2007, ergeben laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital Marktanalysen der GfK. Zum Vergleich: In Westeuropa habe Nokia in dieser Zeit 2 Prozentpunkte verloren, weltweit sogar auf 40 Prozent zugelegt.

Der Bericht stellt den Rückgang des Marktanteils in Deutschland in einen Zusammenhang mit der Schließung des Bochumer Nokia-Werks im Mai. Die Schließung war Mitte Januar angekündigt worden. Vor dieser Ankündigung hätten laut Zahlen der Marktforscher von Psychonomics 8 Prozent der Deutschen Nokia in schlechtem Licht gesehen, direkt nach Bekanntgabe der Schließungspläne 65 Prozent. Im Oktober betrug dieser Anteil noch 35 Prozent. Die Konkurrenz kam demnach im Schnitt bei 27 Prozent der Befragten auf schlechte Noten.

Der Sozialplan der Werksschließung in Bochum kostet Nokia 200 Millionen Euro. Das Wirtschaftsmagazin rechnet gegen, dass Nokia vermutlich dieses Jahr in Deutschland mit 10 Millionen Handys 2 Millionen weniger verkauft als im Vorjahr. Bei einem Verkaufspreis von durchschnittlich 110 Euro entgingen Nokia im Vorjahresvergleich 220 Millionen Euro Umsatz. (anw)