Microsoft: Kostenloses Anti-Malware-Tool soll OneCare ablösen

Microsoft hat das Ende seiner kommerziellen Sicherheitssoftware OneCare für den 30. Juni 2009 angekündigt. Zukünftigen Schutz soll ab dann das kostenlose Tool "Morro" bieten.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Microsoft hat das Ende seiner kommerziellen Sicherheitssoftware OneCare für den 30. Juni 2009 angekündigt. Zukünftigen Schutz soll ab dann das kostenlose, derzeit nur unter dem Codenamen "Morro" bekannte Produkt für Privatanwender bieten. Das freie Anti-Malware-Tool soll Viren, Spyware, Rootkits sowie Trojaner erkennen können. Morro soll zwar die gleiche Engine wie OneCare benutzen, dennoch laut Microsoft weniger Systemressourcen in Beschlag nehmen. Insbesondere für weniger leistungsfähige PCs mit einer langsameren Internet-Verbindung sei es damit ideal.

Anwender von OneCare müssen laut Microsoft nun aber keine Angst haben, dass sie vor dem Ablauf ihrer Lizenz nicht mehr mit Updates versorgt werden oder ihr Online-Backup gelöscht wird. Der Software-Konzern will OneCare bis zum Ablauf der Lizenzen weiterhin unterstützen, der Verkauf endet aber auf jeden Fall Mitte des nächsten Jahres.

Morro sollen im Vergleich zu OneCare die nicht sicherheitsrelevanten Funktionen wie Backup und Systemwiederherstellung fehlen. Microsoft will Morro als Einzelprodukt im Download für Windows XP, Windows Vista und Windows 7 anbieten. Die Redmonder erhoffen sich mit dem Schritt, noch mehr Anwender vor Infektionen schützen zu können.

Allerdings dürfte das Vorhaben wahrscheinlich wieder die anderen Hersteller von Antivirenlösungen auf den Plan rufen. Bereits 2005 hatte Symantec bei der EU-Kommission Beschwerde eingelegt, als die Redmonder eine Antiviren- und Antispyware-Lösung mit dem Namen Microsoft Client Protection in Windows (Vista) integrieren wollten.

Neben dem aktuellen OneCare bietet Microsoft noch seine Unternehmenslösung Forefront an. Privatanwender können zudem ihren PC mit dem Malicious Software Removal Tool untersuchen. Unter Vista versucht Windows Defender Angriffe abzuwehren. Laut Andreas Marx von AV-Test ließe sich der Windows Defender in Vista schnell zu einem echten Virenscanner umrüsten, da die Scan-Engine des Virenscanners die gleiche sei wie die des Spywarescanner – lediglich die AV-Datenbanken würden fehlen. Dies könne man aber schnell nachrüsten.

In den Produkten kommen auch jeweils andere Scan-Engines zum Einsatz, sodass Microsofts Antivirenstrategie die Anwender derzeit eher verwirrt und zum Einsatz alternativer Produkte bewegt.

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(dab)