AMD erteilt 20-Nanometer-Chips für 2014 eine Absage

AMDs Top-Managerin Lisa Su erklärte, dass man derzeit noch am Design der 20-nm-Chips feile. Im Jahr 2014 bleibt 28 nm weiterhin die Basis für AMD-Produkte.

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In Fab 12 (im Bild) und Fab 14 fertigt TSMC angeblich bereits seit Januar 2014 SoCs mit 20-nm-Strukturen.

(Bild: Taiwan Semiconductor Manufacturing Co., Ltd.)

AMD hat klargestellt, dass 20-Nanometer-Grafikchips nicht mehr im laufenden Jahr erscheinen werden. Während der Telefonkonferenz zu den jüngsten Quartalszahlen erklärte Senior Vice President Lisa Su, dass AMD sämtliche GPUs in diesem Jahr noch in 28-Nanometer-Verfahren fertigen lässt. Derzeit befinde sich AMD noch in der Design-Phase für 20-Nanometer-Chips. Mit diesen ist also wohl erst im Jahr 2015 zu rechnen. Auf die explizite Nachfrage eines Angestellten von Wells Fargo, ob dies auch für die GPUs gelte, erklärte Lisa Su, dass es sich um das gesamte Produktportfolio handele.

Ursprünglich waren 20-nm-GPUs noch in diesem Jahr erwartet worden. Allerdings verschob auch Nvidia seine 20-nm-Produkte weit nach hinten und kündigte selbst auf der GPU Technology Conference keine 20-nm-GPUs an, verwirbelte allerdings kräftig seine Roadmap. Bereits auf der diesjährigen CeBIT hörte heise online von zahlreichen Herstellern, dass es noch eine Weile dauern werde, bis 20-nm-GPUs am Markt erscheinen. Unsere Gesprächspartner waren sich dabei einig, dass frühestens im vierten Quartal 2014 oder gar erst Anfang 2015 mit ersten 20-nm-GPUs von Nvidia zu rechnen sei.

AMDs Top-Managerin Lisa Su erteilte 20-nm-Produkten von AMD eine Absage - zumindest im Jahr 2014.

(Bild: Martin Fischer/c't)

Der weltgrößte Chip-Auftragsfertiger TSMC meldete zwar schon im Januar 2014, dass die Massenproduktion von 20-nm-Chips angelaufen sei. Dabei geht es allerdings zunächst ausschließlich um SoCs (Kombiprozessoren) – TSMC spricht vom Fertigungsprozess "20-SoC". Um welche Chips es sich dabei handelt, ist unklar: Das dürfen Auftragsfertiger nur mit Einwilligung der Auftraggeber verkünden. Laut der taiwanischen Commercial Times soll unter den ersten 20-nm-SoCs Apples A8 sein, der im iPhone 6 zum Einsatz kommen wird, das wiederum zur Jahresmitte starten könnte.

Im März gestand TSMC Produktionsprobleme bei 20-nm-Wafern ein, unterstrich aber, dass sich Auslieferungen trotzdem nicht verschieben sollen. Laut Digitimes erwartet TSMC, dass im vierten Quartal 2014 bereits 20 Prozent des Umsatzes aus dem Verkauf von 20-nm-Produkten stammen.

Der 20-nm-Fertigungsprozess erlaubt im Vergleich zum 28-nm-Vorgänger die Herstellung von Chips, die auf einer gleichen Fläche mehr Transistoren (und damit beispielsweise Rechenkerne) unterbringen und obendrein noch sparsamer arbeiten. Laut TSMC lassen sich im 20-nm-Verfahren nahezu doppelt so viele Transistoren auf gleicher Fläche unterbringen (Faktor 1,9) und die Leistungsaufnahme um 25 Prozent senken. (mfi)