Windows-Tablet mit 15,6-Zoll-Display und 500-GByte-Platte

Windows-Tablets mit ansteckbarer Tastatur gibt es einige – bis 13,3 Zoll. Jetzt bringt Medion den ersten Hybriden mit 15,6-Zoll-Display, allerdings nur mäßig schnellem Prozessor und hohem Gewicht, zum Kampfpreis von 500 Euro.

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Das Display lässt sich abnehmen, und ungewöhnlicherweise dann auch die Halterung zwischen Display und Tastatur.

(Bild: Medion)

Medion stellt einen Größenrekord bei Windows-Tablets mit Stecktastatur auf: Das Akoya S6214T hat als erstes dieser Notebook/Tablet-Hybriden eine Display-Diagonale von 15,6 Zoll. Aldi will es ab 30. April für 500 Euro verkaufen. Bisher gibt es nur kleinere Modelle wie die 13,3-Zöller HP Spectre x2 (siehe Test in c't 4/14) und Asus Transformer Book (Test in c't 17/13) sowie zahlreiche 11,6-Zoll-Modelle. Größer ging es bisher nur bei einigen All-in-One-PCs mit Akku, die es von 18 bis 27 Zoll gibt (siehe Test in c't 18/13), sowie dem unverschämt teuren Panasonic UT-MB5 mit 4K-Display.

Die meiste Technik des Akoya steckt im Display-Teil, das daher mit 1,5 Kilogramm deutlich schwerer ist als andere Tablets. Drin stecken ein Intel Pentium N3520 (Quad-Core mit 2,16 bis 2,42 GHz), ein Abkömmling aus Intels eher lahmer Atom-Familie, sowie 4 GByte Speicher und ein 64 GByte großer Flash-Speicher, der ungefähr zu Hälfte von Windows belegt sein dürfte. Das Display zeigt 1920 × 1080 Punkte und ist Touch-fähig. Eingebaut sind weiterhin ein Kartenleser, 11ac-WLAN, USB 3.0 und HDMI.

So lässt sich das Tablet auch ohne Tastatur aufstellen, was bei dessen Größe und Gewicht ein Vorteil ist.

(Bild: Medion)

Die Verbindung zur Tastatur hat Medion flexibel gestaltet: Anders als andere Hybridgeräte dieser Bauart ist die Displayhalterung nicht fest in die Tastatur eingebaut, sondern als separater Ständer ausgeführt, den Medion Connect X nennt. So lässt sich das Tablet einzeln aufstellen und die Tastatur weiter weg platzieren – per Bluetooth ist sie dann trotzdem nutzbar.

Die Tastatur enthält zusätzlich eine 500-GByte-Festplatte, einen zweiten Akku und zwei USB-2.0-Buchsen; das alles ist vermutlich nur im Notebook-Modus nutzbar, also wenn Display und Tastatur per Connect X verbunden sind. Das Gewicht des Gespanns gibt Medion mit 3,3 Kilogramm an – zum Vergleich: Die meisten 15,6-Zoll-Notebooks wiegen zwischen 2 und 2,5 Kilogramm.

Im Notebook-Modus hat man ein großes Touchpad und einen Zehnerblock auf der Tastatur

(Bild: Medion)

Die Laufzeit mit beiden Akkus soll laut Datenblatt bei Aldi acht Stunden betragen, was für ein Notebook ohne separaten Grafikchip durchschnittlich ist. Die Tablet-Einheit alleine dürfte (ohne den Tastatur-Akku) auf vielleicht vier Stunden kommen – wenig im Vergleich zu iOS- oder Android-Tablets mit teils über 10 Stunden, aber deutlich mehr schaffen auch die 13,3-Zoll-Tablets mit Windows nicht: Das Asus Transformer landete bei 4,5 Stunden, das HP x2 bei 6,5.

Im Lieferumfang befindet sich auch ein "Touch-Pen", wobei es sich vermutlich um einen kapazitiven Stift handelt, wie man ihn für wenige Euro für alle Touch-Noteboks, Tablets und Smartphones bekommt. Mit der Präzision von induktiven Stiften können sie nicht mithalten.

Wie gut sich dieser Stift sowie Display, Akku, Prozessor und vor allem das ungewöhnliche Connect X in der Praxis schlagen, wird ein Test in einer der nächsten Ausgaben der c't zeigen. (jow)