Sony kündigt 4K-Medienplayer für den deutschen Markt an

Das Gerät, dass im August 2014 für rund 400 Euro auf den Markt kommen wird, streamt laut Hersteller ultrahochaufgelöste Filme, die im Standard HEVC/H.265 kodiert wurden.

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Von
  • Nico Jurran

Ultra-HD-Fernseher mit einer Panelauflösung von 3840 × 2160 Bildpunkten – landläufig auch gerne als "4K" bezeichnet – bieten in Deutschland bereits mehrere Hersteller seit einiger Zeit an. Passende Videoinhalte waren hingegen hierzulande bislang Mangelware. Sony hat zwar mit dem "4K Ultra HD Media Player" FMP-X1 seit Juli 2013 einen passenden Zuspieler im Sortiment, vertreibt diesen allerdings nur in Nordamerika.

Doch das Warten auf 4K-Inhalte hat bald ein Ende: Der japanische Elektronikkonzern kündigte an, dass mit dem Modell FMP-X5A im August ein 4K-Player auch in Deutschland erhältlich sein wird – zu einem Listenpreis von rund 400 Euro.

Sony bietet mit dem FMP-X5 künftig auch auf dem deutschen Markt einen 4K-Medienplayer an.

(Bild: Sony)

Wie auch schon die US-Variante funktioniert das Gerät allerdings nur an ausgewählten Ultra-HD-Fernsehern von Sony, konkret an den Modellen KDL-84X9005 und KD-65X9005A / 55X9005A, die in den Jahren 2012/2013 verkauft wurden. Der Grund könnte darin liegen, dass Sony am HDMI-Anschluss seiner Geräte einen HDCP-Kopierschutz benutzt, der von anderen Herstellern (noch) nicht eingesetzt wird. Aussagen hierzu machte das Unternehmen bislang allerdings noch nicht.

Laut Sony handelt es sich bei dem FMP-X5A um einen "Decoder", der das Live-Streaming von Online-Inhalten ermögliche, die mit dem Kompressionsverfahren HEVC/H.265, also dem wesentlich effizienteren Nachfolger von H.264/MPEG-4 AVC, kodiert wurden. Alle Fernser der "BRAVIA 4K Ultra HD"-Serien des Jahres 2014, also BRAVIA X95, BRAVIA X9 und BRAVIA X85, decodieren laut Sony bereits standardmäßig HEVC-kodierte Videos und benötigen diesen Decoder zur Wiedergabe von 4K-Inhalten somit nicht.

Im Unterschied zum FMP-X1 scheint im FMP-X5A keine Festplatte eingebaut zu sein, was auch den wesentlich geringeren Preis erklären könnte. Der US-Player kostete zum Start rund 700 Dollar.

Update
Sony hat mittlerweile bestätigt, dass im FMP-X5A keine Festplatte steckt. Folglich unterstützt die Box im Unterschied zum US-Pendant auch kein Push-VoD, bei dem Filme im Hintergrund gespeichert werden und dann zum Abruf bereitstehen. Noch unklar ist bislang, ob der neue Player auch mit den 4K-Beamern des Unternehmens zusammenarbeiten wird; aktuell sieht es nicht danach aus. Am HDCP-Kopierschutz soll dies jedoch nicht liegen. Ebenso steht noch nicht endgültig fest, ob Googles Videokompressionsverfahren VP9 künftig unterstützt wird.

Eine offizielle Ankündigung, welche Dienste die 4K-Filme in Deutschland an die Sony-Box liefern werden, gab es bislang noch nicht. Der heißeste Kandidat ist sicherlich der Sony-eigene Dienst "Video Unlimited", der in den USA bereits die Inhalte für den FMP-X1 liefert. Ebenfalls ein guter Tipp dürfte Netflix sein – weil der Dienst offenbar im Herbst in Deutschland startet, in den USA und Großbritannien bereits 4K-Filme zu seinen Kunden streamt und schließlich von Sony in der offiziellen Pressemitteilung zum FMP-X5A namentlich genannt wird. Ebenfalls im Rennen scheint Amazon zu sein, während die Box mit YouTube-Videos in 4K offenbar nichts anfangen kann. (nij)