Raspberry Pi und Beagle Bone aufgepeppt

Mit dem Banana Pi und dem Beagle Bone Black C gibt es zwei überarbeitete Varianten der bekannten Mini-Computer. Während der Beagle Bone Black nur leicht verändert wurde, ist der Banana Pi ein deutlich verbesserter Klon des Raspberry Pi.

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Mit dem neuen Banana Pi und dem überarbeiteten Beagle Bone Black Revision C bereichern zwei weitere Varianten die Welt der Einplatinen-Computer mit Linux. Beide sind zu ihren Vorgängern, dem Raspberry Pi repsektive dem Beagle Bone Black Revision B, abwärtskompatibel und können sie bestenfalls ohne Hardware- und Software-Anpassungen direkt ersetzen.

Der Banana Pi ist ein großer Bruder des Raspberry Pi, dessen Ausstattung sich sehr an den Cubietruck anlehnt: Als SoC (System on Chip) kommt wie beim Cubietruck ein Allwinner A20 mit zwei ARM-Cortex-A7-Kernen und einer Mali-400-GPU zum Einsatz. Dazu kommen 1 GByte RAM, ein Gigabit-Ethernet- und ein SATA-Anschluss. Onboard-Flash-Speicher wie beim Cubietruck gibt es nicht, dafür einen SD-Karten-Slot, wie man ihn vom Raspberry Pi kennt.

Das Platinen-Layout ähnelt stark dem Raspberry Pi, insbesondere was die Anordnung und die Pinbelegung der Anschlüsse betrifft. So gibt es weiterhin einen Composite-Video-Ausgang und zwei Steckerleisten für den Anschluss einer Kamera und eines Displays. Auch die Belegung des Erweiterungsanschlusses (GPIO) soll gleich geblieben sein, sodass sich Erweiterungen des Raspberry Pi auch beim Banana Pi nutzen lassen sollten.

Bei Redaktionsschluss war der Banana Pi nur bei Händlern im fernen Osten für 59 US-Dollar zu finden. Der private Import nach Deutschland dürfte aufgrund der Einfuhrbestimmungen schwierig sein und vermutlich mit einem Besuch beim zuständigen Hauptzollamt enden – mit der Wahl, das Paket zurückzuschicken oder vernichten zu lassen, weil den Banana Pi das CE-Zeichen fehlt.

Die Neuerungen der Revision C des Beagle Bone Black sind im Vergleich zum Banana Pi nur Kleinkram: Der Onboard-Flash-Speicher wurde auf 4 GByte erhöht, weil kaum mehr 2-GByte-Chips erhältlich sind. Außerdem will man so mehr Platz für den Flash-Controller schaffen, um Schreibzugriffe auf möglichst viele Speicherzellen zu verteilen und somit Defekte im Flash-Speicher aufgrund vieler Schreiboperationen hinauszuzögern. Außerdem werden die Boards nun mit vorinstalliertem Debian Linux statt Angström Linux ausgeliefert. Der Preis des neuen Beagle Bone Black wird sich voraussichtlich zwischen 50 und 60 Euro bewegen.

[Update 25.04.2014, 12:00 Uhr] Die beschriebenen möglichen Importprobleme betreffen lediglich Privatpersonen, die sich einen Banana Pi direkt in China bestellen. Sie kommen daher, dass auf dem Board selbst nirgends ein CE-Zeichen zu finden ist, obwohl es ein gültiges CE-Zertifikat gibt. Damit erscheint das Gerät als nicht verkehrsfähig und sei deshalb zurückzuschicken oder zu vernichten, so die Entscheidung des Zoll oder der vom Zoll angerufenen Bundesnetzagentur in ähnlichen Fällen. Vereinzelt wird auch ein für die Inverkehrbringung vorgeschriebenes, aber nicht vorhandenes deutsches Handbuch bemängelt. (mid)