Virtuelle Maschinen fehlertolerant mit everRun Lockstep

Per Software bietet Marathon Technologies Hochverfügbarkeit und Fehlertoleranz für Server. Nun bringt der Hersteller im Mai eine erweiterte Version für virtuelle Maschinen auf den Markt.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Erst im Lockstep auf Level 3 laufen beide VMs synchron.

(Bild: Marathon Technologies)

Am 18. Mai will Marathon Technologies seine neue Version "everRun VM Lockstep" freigeben. Angekündigt hatte das Unternehmen diese Unterstützung virtueller Maschinen (VM) für das erste Quartal 2009. Außerdem hat der Hersteller die Zahl der physischen Plattformen für everRun von 2 auf maximal 4 erhöht und die Preisstruktur seiner Produkte überarbeitet.

Mit der Software, die den Xen-Server von Citrix als Virtualisierungsplattform nutzt, braucht der Administrator nur eine VM zu verwalten. Das System erscheint unter einer IP-Adresse und einem Hostnamen im Netz. In den virtuellen Maschinen können beliebige Windows-Anwendungen laufen, die über everRun vor einem Systemabsturz geschützt sind. Es bedarf keiner speziellen Anpassung der Applikationen, weder in der Konfiguration, noch durch Skripte. Sollte eine Komponente auf einem physischen Host ausfallen, kommt es zu keiner maßgeblichen Laufzeitunterbrechung der Anwendungen.

Marathons everRun VM Lockstep ist für Windows Server 2008 als VM zertifiziert und sichert Server auf drei Ebenen:

* Level 1 bietet einfache Hochverfügbarkeit (HA). Fällt ein Rechner aus, starten die VMs auf einem anderen Rechner. Dazu bedarf es allerdings Citrix' Xen Server Enterprise, der über die seit April 2009 verfügbaren "Essentials für XenServer" die von Marthon entwickelte HA-Komponente lizensiert. Außerdem ist ein Storage Area Network (SAN) notwendig, das über Fibre Channel oder iSCSI angeschlossen sein muss.

* Level 2 bringt Fehlertoleranz ins System: everRun VM erzeugt automatisch eine Kopie der VM, startet sie auf einer der anderen Plattformen und legt dort eine Spiegelung der Daten an. Das funktioniert auch mit lokalem Massenspeicher, also ohne SAN. Im Betrieb überwacht everRun VM auf Level 2 sämtliche Komponenten der Rechner. Kommt es zu einem Defekt, springt die Reserve-VM ein.

* Level 3 nutzt die Lockstep-Option: Beide VMs laufen synchron auf zwei verschiedenen physischen Servern. Im Fall des Falles läuft die nicht vom Systemabsturz betroffene VM weiter.

Im Unterschied zu Level 1 kommen die beiden anderen auch mit der freien Version des Xen Servers aus. Der Kunde kann so die Kosten für die Enterprise-Version einsparen. Marathon bietet das komplette Paket zum Preis von 2500 Euro pro physischem Host an, auf dem beliebig viele VMs laufen können. Ab 5000 Euro kann der Kunde ein mehrstufiges Hochverfügbarkeitssystem realisieren, bei dem etwa zwei VM für das Content Management System (CMS) auf Level 3 gesichert sind, während für andere Pärchen (zum Beispiel Directory Server) Level 2 genügt.

Ebenfalls ab Mai verfügbar ist everRun 2G, das die gleiche Technik wie everRun VM nutzt, dabei aber seinen Fokus ganz auf Windows legt. Hier bilden Windows-Server die Basis. Die Entwickler arbeiten bei Marathon bereits an einer Anpassung auf Microsofts Virtualisierer HyperV. (rh)