Spam fällt auf Jahrestief

Am vergangenen Wochenende ist das Spam-Aufkommen auf den niedrigsten Stand seit anderthalb Jahren gefallen. Als Ursache gelten neben der Abschaltung des Hosters McColo am 11. November die vor wenigen Tagen gestarteten DDoS-Angriffe auf Internetprovider.

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Von
  • Bert Ungerer

Nach der privat initiierten Abkopplung des als Botnetz-Steuerzentrale geltenden Hosters McColo vom Internet haben die Betreiber der verbliebenen Botnetze über das vergangene Wochenende mit Denial-of-Service-Angriffen demonstriert, welch zerstörerische Mittel ihnen nach wie vor zur Verfügung stehen.

Nach der McColo-Abkopplung und dem Start einiger DDoS-Angriffe fiel die Zahl der Spam-Quellen auf ein Jahrestief. Zum Wochenbeginn steigt sie jedoch wieder.

(Bild: www.nixspam.org)

Zum Versenden von Spam blieb durch das vorübergehende Umfunktionieren der kriminellen Infrastruktur jedoch offensichtlich sehr wenig Kapazität. Vom 21. bis 23. November hatten viele Mailserver daher erheblich weniger zu tun als sonst. Die obere Abbildung zeigt einen Monatsüberblick über die von der iX-Blacklist gelieferten Ergebnisse. Sowohl durch die McColo-Abtrennung als auch während der DDoS-Angriffe sank die Zahl der von Mailservern gestellten Abfragen nach als Spamquellen bekannten IP-Adressen um jeweils rund die Hälfte. Wie stark das Spam-Volumen in den letzten Wochen zurückging, zeigt eine Langzeitstatistik von antispameurope. Der Mail-Dienstleister hat zuletzt im April 2007 ein derart niedriges Spam-Niveau beobachtet.

Im Frühjahr 2007 lag das Spam-Aufkommen zuletzt so niedrig wie am vergangenen Wochenende.

(Bild: www.antispameurope.de)

Die Freude über eine Entlastung der elektronischen Postfächer wird jedoch nicht lange anhalten. Seit Sonntagnachmittag versenden die Bots offenbar wieder mehr Spam, und zu Wochenbeginn verzeichnen die Mailserver-Betreiber wieder so viele Müll-Mails wie am Montag der vergangenen Woche. (un)