JavaScript-Framework Famo.us: Offene Quellen, Lernprogramm und Famo.us-Angular

Das JavaScript-Framework soll dazu dienen, interaktive Webanwendungen mit hohem Funktionsumfang zu erstellen, die sich auch auf mobilen Plattformen nativ verhalten. Demnächst soll es sich auch mit AngularJS nutzen lassen.

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Von
  • Julia Schmidt

Nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit und Testläufen mit ausgewähltem Klientel läuft seit Mitte April die öffentliche, wenn auch zugangsbeschränkte Beta-Phase des JavaScript-Frameworks Famo.us. Ab dem 19. Mai (pünktlich zur HTML5 Dev Conference in San Francisco) soll es dann komplett offen zur Verfügung stehen. Für dasselbe Datum ist nun auch die Freigabe von Famo.us-Angular geplant, einer Bibliothek, die beide Projekte gemeinsam nutzbar macht.

Wer keinen Zugang zur Beta-Version hat und so etwa auf Demos verzichten muss, hat allerdings seit etwa zwei Wochen die Möglichkeit, über GitHub an den Famo.us-Quellcode zu gelangen. Um weltweit möglichst viele Nutzer von dem Framework zu überzeugen, soll zudem demnächst die "Famo.us University" ihre virtuellen Türen öffnen und kostenlose Lektionen in mehreren Sprachen zum Einstieg anbieten. Diese sollen sich dann ohne weiteren Installationsaufwand in einer Entwicklungsumgebung im Browser durchführen lassen.

Famo.us soll sich zum Erstellen interaktiver Webanwendungen in JavaScript und HTML5 mit hohem Funktionsanfang und besonderem Blick auf flüssige Animationen nutzen lassen, die auf allen Plattformen einen nativen Eindruck vermitteln. Kernstück des Frameworks ist wohl seine Rendering Engine, da viele der mit Webtechniken umgesetzten Cross-Plattform-Anwendungen bisher wohl vor allen an schlechten Animationen kranken. Das Angebot ist derzeit speziell auf die Entwicklung für die Zielsysteme iOS 6 und Android 4.3 (und jeweils neuere Versionen der Systeme) zugeschnitten, Support für weitere Plattformen soll folgen.

Nachdem schon zwei Versuche mit ähnlicher Intention wie Famo.us-Angular abgebrochen wurden, hat sich das auf Design und Entwicklung von Web- und Mobilanwendungen spezialisierte Unternehmen Thomas Street der Aufgabe angenommen und war dabei wohl erfolgreich. In einem Blog-Eintrag erläutert Entwickler Zack Brown, dass Famo.us derzeit zwar die View-Komponente des Model View Controller gut umsetze, allerdings Modelle, Controller und einen deklarativen Ansatz zum Erstellen von Benutzeroberflächen vermissen lasse. Eine der Konsequenzen daraus sei etwa die wenig übersichtliche Hierarchie der unterschiedlichen Views. AngularJS stellt im Gegensatz dazu ein clientseitiges MVC-Framework zur Verfügung, kann aber nicht mit den von Famo.us bereitgestellten Animationsmöglichkeiten und dem besonderen Support für mobile Anwendungen aufwarten.

Wie sich Famo.us in der Praxis anstellt, bleibt abzuwarten. Berichte zum Einsatz sind im Moment noch vergleichsweise rar, die potenziellen Möglichkeiten lassen sich unter anderem in einem Demovideo (siehe unten) ansehen. Eher negative Aufmerksamkeit bekam bereits die Webseite des Projekts, die unter anderem unter Firefox noch einige Schwächen aufweise (etwa beim Scrollen und Ein- und Ausloggen).

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(jul)