Iranische Behörde verbietet WhatsApp

Während sich die Regierung von Präsident Hassan Ruhani dafür einsetzt, die Internetzensur aufzuheben, verbietet die Behörde für Internetkriminalität den Messaging-Dienst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Im Iran ist ein offener Streit zwischen der Regierung und einer Zensurbehörde über ein Verbot des Messaging-Dienstes WhatsApp ausgebrochen. "Die Regierung ist absolut gegen das Verbot von WhatsApp", sagte Kommunikationsminister, Mahmud Mehr, der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA am Donnerstag.

Zuvor hatte der Leiter der Behörde für Internetkriminalität, Abolsamad Chorramabadi, zur Blockade des bei iranischen Smartphone-Besitzern beliebten Messengers mitgeteilt: "Der Grund dafür ist die Übernahme von WhatsApp durch den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, der ein amerikanischer Zionist ist."

Das WhatsApp-Verbot ist ein weiterer Rückschlag für die Politik des als moderat geltenden Präsidenten Hassan Ruhani. Dessen Regierung setzt sich für eine Aufhebung der Internetzensur ein. Demnach sollten alle Iraner freien Zugang zu sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter haben. Das islamische Establishment wertet diese Netzwerke jedoch als Spionageapparate der USA und bezichtigt Mitglieder der Sünde. (anw)