Abofallen werden immer ausgefuchster

Das Geschäft mit den Abofallen im Netz floriert: Verbraucher zahlen Millionen an dubiose Firmen, und der Gesetzgeber sieht tatenlos zu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 335 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Abofallen lauern im Internet seit geraumer Zeit, doch so ausgefuchste wie im Augenblick gab es noch nie. In die Abofalle tappen deshalb keineswegs nur leichtgläubige oder unerfahrene Anwender. Auch Profis stolpern über die geschickt ausgelegten Fallstricke, denn wer viel surft, gewöhnt sich ab, das Kleingedruckte durchzulesen oder die AGB zu studieren. Das wissen auch die Abofallen-Betreiber.

Wer eine ungerechtfertigte Rechnung erhält, sollte widersprechen, sich von einer juristischen Drohkulisse nicht einschüchtern lassen und auf keinen Fall bezahlen, rät c't in seiner kommenden Ausgabe 11/09 (ab Montag, den 11. Mai im Handel). Jeder Klick kann teuer werden: Hinter seriös aussehenden Seiten mit vermeintlichen Freeware-Downloads stecken mitunter teure Abofallen. Der Unterschied besteht manchmal nur aus einem Bindestrich. c't erläutert, wie man ungewollte Abos wieder loswird und bietet konkrete Hilfe, etwa mit Musterbriefen für den Widerspruch.

Einer Rechnung sollte man gleich mit der richtigen Begründung widersprechen, keine weiteren Informationen über sich preisgeben und die Sache auf sich beruhen lassen. Auch wer einen gerichtlichen Mahnbescheid erhält, sollte auf keinen Fall bezahlen, muss aber innerhalb von 14 Tagen reagieren und das beiliegende Formular mit einem Kreuzchen versehen zurückschicken. Die Abzocker müssten anschließend vor ein Zivilgericht ziehen, was in der Regel nicht passiert – und bislang auch nicht erfolgreich war. Strafrechtlich ist den Anbietern solcher Seiten dagegen bisher nicht beizukommen: Der Gesetzgeber hat noch immer nicht reagiert und wartet auf Vorgaben der EU. Dabei sind die Hintermänner wohlbekannt. (uk)