Secunias Personal Software Inspector in Version 1.0 erschienen

Der Personal Software Inspector zeigt, ob die installierten Anwendungen auf dem neuesten Stand sind und kann so vermeiden, dass sich der Nutzer mit offenen Scheunentoren durchs Netz bewegt.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Secunia hat nach vielen Beta-Versionen und Release Candidates nun endlich die offizielle Version 1.0.0.1 seines Update-Managers Personal Software Inspector (PSI) vorgelegt. Seit den vorigen Versionen hat der Hersteller mehrere Fehler in der Bedienoberfläche beseitigt und dafür gesorgt, dass PSI auch mit Windows Vista vernünftig zusammenarbeitet.

Der für Privatanwender kostenlose PSI kann die installierte Software auf Windows-Rechnern inventarisieren und die Versionen mit den aktuell verfügbaren Versionen der Hersteller vergleichen. Anwendern soll dies die Übersicht über ihren PC erleichtern und verhindern, dass etwa Lücken durch eine Uralt-Adobe-Reader-Version offen bleiben, wenn eigentlich schon neue Fassungen bereit stehen, in denen die Lücken geschlossen sind.

Bislang haben nach Angaben von Secunia rund 800.000 Anwender Gebrauch von PSI gemacht, das mehr als 5500 Anwendungen unterstützt. Der PSI gleicht seine Daten über eine SSL-Verbindung mit einem Server von Secunia ab, um die Anwendungen in die Kategorien unsicher, veraltet und aktualisiert einordnen zu können.

Anwender sollten sich darüber im Klaren sein, dass Secunia damit unter Umständen einen vollständigen Überblick über alle Lücken im System erhält. Secunia versichert aber, dass die Daten nicht weitergegeben, sondern nur für eigene statistische Zwecke ausgewertet werden. Seit der ersten Veröffentlichung des PSI vor knapp 17 Monaten ist es auch nie zu Anwenderbeschwerden gekommen. Secunia zählt zu den führenden Anbietern von Informationen zu Sicherheitslücken in Computeranwendungen.

Nur ausgebildete Danger Seeker sollten sich mit solch einem unsicherem System im Netz bewegen.

c't hat das Secunia-Tool neben anderen Update-Managern in Heft 19/08 im Artikel "Schnell aktuell" einer genaueren Prüfung unterzogen. Ein Manko, das auch in der neusten Fassung noch vorzufinden ist, stellt die standardmäßig aktivierte Option "Nur Einfach-zu-Aktualisierende Programme anzeigen" dar, die nach Einschätzung von Secunia schwer zu aktualisierende Programme ausblendet. Dies kann einen aber in falscher Sicherheit wiegen, da möglicherweise auch unsichere Programme aus der Liste verschwinden. Im Test mit der finalen Version wuchs die Zahl der verwundbaren Anwendungen nach dem Deaktivieren der Option von 5 auf 17 an. Das Tool sucht auch nicht nach verwundbaren Browser-Add-ons für den Firefox oder den Internet Explorer.

Ansonsten ist es mit PSI auch für den Computer-Laien einfach, Sicherheitslücken auf dem PC schnell zu finden und zu beseitigen. Secunia hat für hilfesuchende Anwender neuerdings sogar ein Forum eingerichtet, auf das der Nutzer automatisch beim Klick auf den Foren-Button in der Anzeige zur jeweiligen unsicheren Anwendung geführt wird. PSI ist jedoch nicht geeignet, sämtliche Software auf dem aktuellen Stand zu halten, da es nur nach sicherheitsrelevanten Updates Ausschau hält.

Die Version 1.0 läuft auf Windows 2000 sowie jeweils auf den 32- und 64-Bit-Versionen von Windows XP und Vista.

Siehe dazu auch:

(dab)